Unerwartete Schließung nach Insolvenz
Das St. Hubertus-Stift in Bedburg wird Ende Januar endgültig schließen. Wie die Krankenhausleitung bekannt gab, seien die Verluste nicht mehr tragbar. Neben der Insolvenz des Hauses spielt die neue Krankenhausplanung der NRW-Regierung eine entscheidende Rolle. Diese macht es dem Krankenhaus unmöglich, weiterhin lukrative Leistungen wie künstliche Gelenke anzubieten. Gleichzeitig wären hohe Investitionen in Gebäude und Technik nötig, die sich laut der Verantwortlichen nicht mehr lohnen.
picture alliance / Jörg Carstensen | Joerg Carstensen
160 Mitarbeiter betroffen
Von der Schließung des Traditionskrankenhauses sind rund 160 Mitarbeiter betroffen. Aufgrund des Fachkräftemangels rechnen die Verantwortlichen jedoch mit schnellen Jobangeboten für die Betroffenen. Die medizinische Versorgung in der Region soll durch Kliniken in Bergheim und Frechen gewährleistet werden. Dennoch sorgt die Nachricht für Bestürzung, da das St. Hubertus-Stift seit Jahrzehnten ein wichtiger Bestandteil der Gesundheitsversorgung in Bedburg war.
Bürgermeister fordert Perspektiven für Bedburg
Bedburgs Bürgermeister Sascha Solbach bezeichnete die Schließung als „keinen guten Tag für unsere Stadt“. Er kritisiert, dass die Stadt erst kurz vor der offiziellen Mitarbeiterversammlung von der Schließung erfuhr. Solbach will nun Gespräche mit dem Geschäftsführer und dem Insolvenzverwalter führen. Für die Zukunft des Geländes schlägt er vor, ein medizinisches Versorgungszentrum mit mehreren Arztpraxen zu schaffen.
Ein weiteres Opfer im Krankenhaussterben
Das St. Hubertus-Stift reiht sich ein in die lange Liste geschlossener Krankenhäuser, die unter der aktuellen Politik keine Zukunft mehr sehen. Ein schmerzhafter Verlust für Bedburg – und ein weiterer Beleg für die Krise des Gesundheitssystems.
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