Werksschließung trotz Auslastung und Protesten
Das Werk von Thyssenkrupp Steel in Kreuztal-Eichen wird Mitte 2026 geschlossen. Trotz hoher Auslastung schreibt der Standort Verluste, erklärte eine Unternehmenssprecherin. 600 Beschäftigte verlieren ihre Arbeitsplätze. Auch Stadt, Zulieferketten und Speditionen stehen vor Herausforderungen, deren Ausmaß noch nicht abzuschätzen ist. Mehr als 2.000 Menschen demonstrierten vor Weihnachten gegen die Schließung und forderten Lösungen von der Unternehmensführung.
picture alliance / Jochen Tack | Jochen Tack
Südwestfalen als wirtschaftlicher Frühindikator
Die Region Südwestfalen, drittstärkste Industrieregion Deutschlands, ist ein wichtiger Indikator für die Wirtschaftskraft in NRW. Mit Firmen wie Gerhardi, die Insolvenz angemeldet haben, oder Kostal, das Teile der Produktion ins Ausland verlagert, mehren sich die Negativmeldungen. Kurzarbeit greift um sich, und die Arbeitslosenquote steigt schneller als anderswo in Nordrhein-Westfalen. Experten warnen vor einer Ausstrahlung dieser Probleme auf das gesamte Bundesland.
Innovation als Chance für die Region
Trotz der angespannten Lage zeigt sich Professor Peter Burggräf von der Universität Siegen optimistisch. Er verweist auf Projekte wie das Reallabor am Campus Buschhütten, wo moderne Produktionstechniken marktfähige Produkte entwickeln. „Die Region hat Potenzial, wenn Unternehmen zusammenarbeiten und sich auf Nischen spezialisieren“, so Burggräf. Mit 150 Weltmarktführern aus der Region sieht er Chancen, den aktuellen Herausforderungen zu begegnen.
Unsicherheiten belasten Wirtschaft und Gesellschaft
Die Schließung des Thyssenkrupp-Werks in Kreuztal und die zunehmenden Entlassungen in Südwestfalen stehen sinnbildlich für die Unsicherheiten in Wirtschaft, Politik und Weltordnung. Experten und Betriebsräte fordern Investitionen in Infrastruktur und Digitalisierung, um Zukunftsperspektiven zu schaffen. Unternehmerpräsident Arndt G. Kirchhoff mahnt, dass ohne gemeinsame Anstrengungen der Wohlstand der Region gefährdet sei.
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