„Das ist ein harter Schlag für die Region und die Arbeiter!“
Swiss Steel steht trotz staatlicher Unterstützung weiterhin zu den geplanten Stellenabbau-Maßnahmen in Emmenbrücke. Der Stahlproduzent aus Luzern will insgesamt 130 Arbeitsplätze am Standort Steeltec streichen, was für die Belegschaft und die gesamte Region ein herber Rückschlag bedeutet. „Trotz der dringend benötigten Hilfen bleibt der Arbeitsplatzabbau unumgänglich“, so die klare Ansage des Unternehmens. Dies löst in der Belegschaft und der Gewerkschaft Unia Unverständnis und Enttäuschung aus, die den geplanten Schritt als „unverhältnismäßig“ und „unverständlich“ kritisieren.
picture alliance / Westend61 | Jess Derboven
Die Krise bleibt – trotz politischer Hilfen
Ende 2024 wurde der Stahlindustrie in der Schweiz durch ein Gesetz Unterstützung zugesichert, das die Stromkosten für strategisch wichtige Stahlwerke subventionieren soll. In den letzten Wochen hatten die Parlamente von National- und Ständerat ein Gesetz verabschiedet, das insgesamt 37,4 Millionen Franken an Unterstützung bereitstellt. Für Swiss Steel in Emmenbrücke bedeutet das eine Hilfe von 25 Millionen Franken. Doch trotz dieser finanziellen Entlastung hat sich das Unternehmen entschieden, die Stellenstreichungen beizubehalten.
„Es scheint, als ob die Hilfe zu spät kommt und nicht ausreicht, um den Jobabbau zu verhindern“, sagte ein Sprecher der Gewerkschaft Unia, die die Auswirkungen auf die Belegschaft als dramatisch bezeichnet. „Wir haben alles versucht, aber die Rahmenbedingungen lassen keine Rettung zu.“
Was bedeutet das für die Region?
Die Entscheidung trifft besonders die Region Luzern hart. Emmenbrücke ist der Hauptstandort von Swiss Steel, und die Kündigungen werden nicht nur die betroffenen Familien in eine unsichere Zukunft stürzen, sondern auch die lokale Wirtschaft stark belasten. „Für viele Familien ist dies der Anfang vom Ende der Stabilität“, äußert sich ein Anwohner besorgt. Der Arbeitsplatzabbau in einer solch zentralen Branche wie der Stahlproduktion hat Auswirkungen auf zahlreiche Zulieferer und Dienstleistungsunternehmen in der Region.
Hoffnungsschimmer oder nur eine Auszeit?
Die Maßnahmen zur Reduzierung der Stromkosten für Stahlwerke sind zwar ein Schritt in die richtige Richtung, doch die Frage bleibt, ob sie langfristig ausreichen, um die Branche nachhaltig zu stabilisieren. In Emmenbrücke soll der Stellenabbau im ersten Quartal 2025 erfolgen, wodurch die Zeit für eine mögliche Wendung drängt. „Die Unterstützung ist ein Tropfen auf den heißen Stein, wenn man bedenkt, wie hart die Stahlindustrie weltweit unter Druck steht“, so ein Insider.
Dringend benötigte Reformen für den Stahlsektor
Was der Stahlsektor in der Schweiz jetzt braucht, sind nicht nur temporäre Hilfen, sondern langfristige, strukturelle Reformen. „Wir fordern die Politik auf, mehr zu tun, als nur kurzfristige Ausgleichszahlungen zu leisten“, betont die Unia. Um die Wettbewerbsfähigkeit und die Arbeitsplätze zu sichern, müsse die Stahlindustrie in der Schweiz zukunftsfähig gemacht werden – durch Innovation, technologische Weiterentwicklungen und eine nachhaltige Energiepolitik.
Der Weg nach vorne: Was muss passieren?
Es bleibt abzuwarten, ob der aktuelle Rückschlag für Swiss Steel der Anfang vom Ende für den Stahlsektor in der Schweiz ist oder ob es noch einen Weg aus der Krise gibt. Klar ist jedoch: „Der Sektor steht vor einer ungewissen Zukunft, und es braucht mehr als nur staatliche Hilfe, um die Arbeitsplätze und die Industrie zu retten“, so ein Branchenexperte.
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