Die Profilrollen-Werkzeugbau GmbH (PWG) hat offiziell bestätigt: Die Produktion in Neuhaus-Schierschnitz wird eingestellt. Mit diesem Schritt verliert der Autozulieferer nicht nur 300 Mitarbeiter, sondern auch einen Teil seiner regionalen Verankerung. Die Entscheidung wird als sozialverträglich verkauft, doch die Wahrheit ist eine andere.
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Ende der Produktion: Der Standort ist Geschichte
Das Werk in Neuhaus-Schierschnitz, bekannt für die Herstellung von Führungsschienen, wird stillgelegt. Hohe Produktionskosten und der wachsende internationale Preisdruck – insbesondere aus Asien – machen die Fertigung in Deutschland laut PWG untragbar. „Wir haben alles versucht, aber die Rahmenbedingungen lassen keine Rettung zu“, heißt es aus Unternehmenskreisen.
Die Entscheidung hat weitreichende Folgen: 300 Mitarbeiter verlieren ihren Arbeitsplatz. Trotz eines sogenannten Freiwilligenprogramms, das die Entlassungen abfedern soll, bleibt für viele Familien die Zukunft ungewiss. Besonders brisant: Die Produktion wird nach China verlagert, wo die Herstellung kostengünstiger ist.
Zitat eines Insiders: „Das ist der Anfang vom Ende für den deutschen Mittelstand.“
Ein Mitarbeiter, der anonym bleiben möchte, beschreibt die Lage eindringlich: „Wir haben jahrelang die besten Qualitätsstandards geliefert. Doch gegen Billigproduktionen aus dem Ausland haben wir keine Chance.“ Dieser Satz bringt die Kernproblematik der deutschen Industrie auf den Punkt. Kostenintensive Standorte, hohe Energiekosten und eine unklare politische Ausrichtung setzen dem Mittelstand schwer zu.
Ein Blick in die Zukunft: Der Druck auf die Industrie wächst
PWG ist nicht das erste Unternehmen, das dem internationalen Wettbewerbsdruck nachgibt, und wird sicher nicht das letzte sein. Die Verlagerung der Produktion nach China ist ein Trend, der sich seit Jahren verstärkt. Die Folgen sind für die deutsche Wirtschaft dramatisch: Der Verlust von Arbeitsplätzen, Know-how und wirtschaftlicher Souveränität.
Experten sehen die aktuelle Entwicklung mit großer Sorge. „Ohne tiefgreifende Reformen in der Industriepolitik und eine Entlastung der Unternehmen wird Deutschland seine Rolle als Industriestandort verlieren“, warnt ein Branchenkenner.
Appell an die Politik: Handeln, bevor es zu spät ist
Der Fall PWG zeigt einmal mehr, wie dringend eine Neuausrichtung der deutschen Wirtschaftspolitik erforderlich ist. Hohe Energiekosten, Bürokratie und die Übermacht internationaler Wettbewerber zwingen immer mehr Unternehmen in die Knie. Die Politik ist gefragt, um den Mittelstand zu retten, bevor weitere Betriebe ähnliche Entscheidungen treffen müssen.
Für die 300 betroffenen Mitarbeiter in Neuhaus-Schierschnitz kommt dieser Appell jedoch zu spät. Sie stehen vor einem schwierigen Neuanfang – ein weiterer trauriger Meilenstein im Niedergang des deutschen Mittelstands.
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