Robau übernimmt das Ruder
Die Übernahme des österreichischen Feuerwehrausrüsters Rosenbauer durch das Konsortium Robau, angeführt von KTM-Chef Stefan Pierer, Red-Bull-Erben Mark Mateschitz und Raiffeisen Oberösterreich, schlägt hohe Wellen. Mit einem Angebot von 35 Euro pro Aktie macht Robau ernst: Der Einstieg in den Traditionskonzern ist offiziell besiegelt.
“Wir haben uns verpflichtet, eine nachhaltige Zukunft für Rosenbauer zu gestalten”, erklärte Stefan Pierer am Freitag. Die Übernahme von 50,1 Prozent der Anteile markiert einen Wendepunkt in der Firmengeschichte des Leondinger Unternehmens.
picture alliance/dpa | Uli Deck
Kapitalspritze sichert dominierende Mehrheit
Das Konsortium erlangt mit der Kapitalaufstockung die dominierende Mehrheit an Rosenbauer. Die Transaktion umfasst den Erwerb eines Aktienpakets von 25,15 Prozent von der Rosenbauer Beteiligungsverwaltung GmbH (BVG) sowie die Zeichnung von 3.400.000 neuen Aktien im Rahmen einer Kapitalerhöhung zum Preis von 35 Euro pro Aktie. Insgesamt bringt die Kapitalerhöhung 119 Millionen Euro, die das finanzielle Fundament stärken sollen.
Die erforderlichen Genehmigungen der Wettbewerbsbehörden, einschließlich der EU und der USA, liegen bereits vor. Lediglich die Freigaben in Saudi-Arabien, den Vereinigten Arabischen Emiraten, Kuwait und einem weiteren arabischen Land stehen noch aus. Robau erwartet, diese Genehmigungen im ersten Quartal 2025 zu erhalten.
Aktionäre in der Warteschleife
Ein Wermutstropfen bleibt für Aktionäre: Rosenbauer wird bis Ende 2025 keine Dividenden ausschütten. Diese Maßnahme soll die finanzielle Stabilität sichern und die Übernahme erleichtern. Für viele Anleger ist dies ein harter Einschnitt, doch die langfristigen Pläne von Robau lassen Hoffnung aufkeimen.
“Wir sehen enormes Potenzial in der Zusammenarbeit mit internationalen Märkten. Die Synergien, die wir freisetzen können, werden Rosenbauer auf ein neues Level heben”, so ein Sprecher von Robau.
Der globale Kontext der Übernahme
Rosenbauer ist einer der führenden Anbieter von Feuerwehrausrüstung weltweit. In einer Branche, die von technologischen Innovationen und globaler Nachfrage geprägt ist, eröffnet der Einstieg von Robau Chancen, die internationale Präsenz auszubauen und strategische Partnerschaften zu festigen.
BVG bleibt nach der Übernahme mit 17,2 Prozent der Anteile ein Kernaktionär, während 32,7 Prozent der Anteile im Streubesitz verbleiben. CEO Sebastian Wolf betonte die Bedeutung der Transaktion: “Ich freue mich, mit Robau einen langfristigen industriellen Investor an Bord zu haben, mit dem wir unsere Position als profitabler Weltmarktführer weiter ausbauen werden.”
Was bedeutet das für die Zukunft?
Die Übernahme signalisiert nicht nur eine neue Ära für Rosenbauer, sondern wirft auch Fragen auf: Wie wird sich die Neuausrichtung auf die Belegschaft auswirken? Welche Rolle spielen die geplanten Investitionen in Forschung und Entwicklung? Fest steht, dass das Konsortium ambitionierte Pläne verfolgt, um den Traditionskonzern langfristig an der Weltspitze zu halten.
Mit Spannung wird nun erwartet, ob die Genehmigungen aus dem Nahen Osten rechtzeitig eintreffen und den Weg für die Expansion ebnen. Die Frist für die Annahme des Angebots endet am 14. Februar 2025 – danach könnte eine neue Dynamik für Rosenbauer beginnen.
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