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Home Deutschland PwC vorzeitig abgelöst? BayWa will den Big-4-Wirtschaftsprüfer austauschen
Deutschland

PwC vorzeitig abgelöst? BayWa will den Big-4-Wirtschaftsprüfer austauschen

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Die BayWa AG, ein deutscher Mischkonzern und Marktführer im Agrar- und Baustoffhandel, steht vor erheblichen finanziellen Herausforderungen. Mit einem Schuldenstand von über fünf Milliarden Euro und einem Nettoverlust von 108 Millionen Euro im ersten Quartal 2024 plant das Unternehmen umfassende Restrukturierungsmaßnahmen.

Quelle: DPA Picture 

Uneingeschränktes Testat trotz Finanzrisiken?

PwC erteilte im Frühjahr 2024 ein uneingeschränktes Testat für den Konzernabschluss 2023 der BayWa – trotz der angespannten finanziellen Lage. Dies führte zu Kritik und einer Sonderprüfung durch die Bundesanstalt für Finanzdienstleistungsaufsicht (BaFin) im November 2024. Die BaFin sieht “konkrete Anhaltspunkte für Verstöße gegen Rechnungslegungsvorschriften”.

Kritik an PwC und berufsrechtliche Konsequenzen

Infolge der BaFin-Prüfung geriet PwC als amtierender Prüfer in den Fokus der staatlichen Abschlussprüferaufsichtsstelle (Apas), die ein berufsrechtliches Verfahren einleitete. Ähnlich wie beim Wirecard-Skandal mit EY (Ernst & Young) steht ein weiterer Big-4-Prüfer wegen möglicher Prüfungsfehler unter Druck. Zusätzlich belastet ein Vorfall in China die Reputation von PwC: Das Unternehmen wurde wegen Mängeln bei der Prüfung des Immobilienriesen Evergrande zu einer Millionenstrafe verurteilt.

Die BayWa AG zieht eine vorzeitige Beendigung der Zusammenarbeit mit PwC in Betracht. Der Konzern plant offenbar, noch vor der Hauptversammlung Ende Mai einen neuen Wirtschaftsprüfer zu mandatieren. Dies sei eine direkte Reaktion auf den zunehmenden Druck durch die BaFin-Prüfung und die Negativschlagzeilen rund um PwC.

Sanierungsplan, Stellenabbau und personelle Veränderungen

Um die finanzielle Stabilität wiederherzustellen, hat die BayWa ein Transformationskonzept vorgelegt, das bis Ende 2027 umgesetzt werden soll. Geplant ist der Abbau von bis zu 1.300 der aktuell knapp 8.000 Vollzeitstellen, was etwa 16 Prozent der Belegschaft entspricht. Besonders betroffen sind die zentralen Verwaltungseinheiten, in denen rund 40 Prozent der Stellen gestrichen werden sollen. Zudem sollen 26 der derzeit über 400 Standorte geschlossen werden.

Personelle Veränderungen in der Führungsebene begleiten die Restrukturierung: CEO Marcus Pöllinger hat das Unternehmen Ende Oktober 2024 verlassen, und CFO Andreas Helber wird Ende März 2025 ausscheiden. Die Suche nach geeigneten Nachfolgern läuft.

Aktionäre prüfen rechtliche Schritte

Nach Bekanntwerden der finanziellen Schwierigkeiten sind die Aktienkurse der BayWa eingebrochen. Aktionärsvertreter prüfen nun Schadenersatzklagen gegen die BayWa und PwC. Sie werfen dem Konzern vor, die Anleger nicht rechtzeitig über die Schieflage informiert zu haben. PwC könnte in diesem Zusammenhang eine zentrale Rolle spielen, da das uneingeschränkte Testat als Indikator für finanzielle Stabilität interpretiert wurde.

Zukunft der BayWa und PwC

Mit der geplanten vorzeitigen Ablösung von PwC stellt sich die Frage, wie die BayWa die Finanzlage zukünftig stabilisieren und das Vertrauen der Aktionäre zurückgewinnen will. Branchenexperten spekulieren, dass PwC die Zusammenarbeit mit der BayWa von sich aus beenden könnte, um weiteren Reputationsschaden zu vermeiden. Gleichzeitig bleibt offen, ob die eingeleiteten Maßnahmen ausreichen, um die BayWa vor einer Insolvenz zu bewahren.

Die Entwicklungen um die BayWa und PwC könnten weitreichende Konsequenzen für die Wirtschaftsbranche und die Aufsichtspraxis in Deutschland haben.

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Böminghaus

Emanuel Boeminghaus – IT-Visionär, Wirtschaftskenner und Mitglied der Chefredaktion bei Jim Bob! Seit über 21 Jahren gestaltet er die IT-Welt und hat mit seinem Unternehmen weltweit Tausende von Systemen archiviert. Was einst aus seiner Tätigkeit in einer Wirtschaftsprüfungsgesellschaft entstand, ist heute ein globales Unternehmen mit 200 Mitarbeitern und einer beeindruckenden Kundenbasis: 50 Prozent aller DAX-Unternehmen vertrauen auf seine Expertise. Als Teil der Chefredaktion von Jim Bob analysiert Boeminghaus die Wirtschaft mit unnachahmlicher Schärfe und Weitblick. Seine Leidenschaft gilt der Wirtschaft im deutschsprachigen Raum – Deutschland, Österreich und der Schweiz – sowie den globalen Entwicklungen, die unsere Welt prägen. Kritisch, präzise und visionär deckt er Missstände auf, beleuchtet Zusammenhänge und bietet innovative Lösungsansätze. Boeminghaus ist nicht nur ein erfolgreicher Unternehmer, sondern auch eine journalistische Stimme von internationalem Format!

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