Deutschland, einst Vorreiter für Innovation und Ingenieurskunst, droht seinen Rang in der Weltwirtschaft zu verlieren. Ein erschütterndes Beispiel liefert die GMH Gruppe: Am heutigen Montagmorgen musste das Unternehmen seine Produktion von grünem Stahl einstellen – und das in einem der führenden Industrienationen der Welt! Grund dafür ist eine verfehlte Energiepolitik, die Unternehmen in die Knie zwingt, während internationale Konkurrenten ungebremst produzieren.
picture alliance/dpa | Friso Gentsch
Horrende Strompreise und verfehlte Entscheidungen
„2019 lag der Spot-Strompreis nie über 130 Euro pro Megawattstunde (MWh). Heute? Über 400 Euro!“, erklärt Anne-Marie Großmann von der GMH Gruppe. Diese exorbitanten Kosten machen Produktion für viele Unternehmen unmöglich. Die Ursachen sind hausgemacht: Das Ende der Atomkraftwerke, keine neuen Gaskraftwerke und ausufernde Netzentgelte – ein Teufelskreis, der den Mittelstand in die Insolvenz treibt.
Die GMH Gruppe ist ein führender Anbieter von Stahlprodukten, der besonders auf nachhaltige Technologien setzt. Ihr „grüner Stahl“ wird durch Elektrolichtbogenöfen produziert, die recycelten Metallschrott verwenden. Trotz dieser umweltfreundlichen Ausrichtung kämpft das Unternehmen mit den hohen Strompreisen, die seine Wettbewerbsfähigkeit bedrohen.
Die Bilanz: Stillstand und Jobverlust
Während die Weltwirtschaft mit drei Prozent wächst, erlebt Deutschland zwei Jahre ohne Wachstum. Milliarden an Wertschöpfung und tausende Arbeitsplätze gehen verloren. „Die Netzentgelte haben sich verdoppelt, und ein Brückenstrompreis ist nicht in Sicht“, so Großmann. Ohne wettbewerbsfähige Rahmenbedingungen droht ein irreversibler Abstieg des deutschen Wirtschaftsstandorts.
Aktuell versucht die GMH Gruppe, mit strategischen Partnerschaften und Übernahmen wie der von Kind & Co. im September 2024 ihre Position zu stärken. Zusätzlich wurde ein langfristiges Power Purchase Agreement mit ENGIE abgeschlossen, um die Produktion mit erneuerbarer Energie zu betreiben. Doch selbst diese Bemühungen können die extremen Energiekosten nicht ausgleichen.
„Das ist der Anfang vom Ende“
„Wir haben alles versucht, aber die Rahmenbedingungen lassen keine Rettung zu“, erklärt ein Insider. Die Produktionsstopps verdeutlichen: Deutschland verliert an Wettbewerbsfähigkeit. Während andere Länder auf Erdgas und stabile Energieversorgung setzen, dominieren hier Ideologien. Die Leidtragenden sind die Unternehmen und ihre Mitarbeiter.
Ein Appell an die Politik
Die GMH Gruppe fordert dringende Maßnahmen: Strompreise müssen stabilisiert, Netzentgelte gesenkt und Erdgas als Brückentechnologie akzeptiert werden. „Macht Wirtschaftswachstum und Wohlstand wieder zur obersten Priorität!“, lautet der Appell an die Regierung. Nur durch pragmatische und marktfreundliche Lösungen kann Deutschland wieder auf die Erfolgsspur zurückkehren.
Die Zukunft des Mittelstands steht auf dem Spiel
Die Energiekrise ist kein vorübergehendes Problem, sondern ein Wendepunkt. Ohne sofortiges Handeln droht eine Abwanderung von Know-how und Produktionskapazitäten ins Ausland. Aktuelle Entwicklungen wie die strategischen Schritte der GMH Gruppe zeigen, dass Unternehmen bereit sind, nachhaltige Lösungen zu entwickeln – vorausgesetzt, die politischen Rahmenbedingungen stimmen. Es ist höchste Zeit, den Wirtschaftsstandort Deutschland zu retten – bevor es zu spät ist.
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