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Home Deutschland Traditionsfirma vor dem Aus: Kult-Produkte bleiben ungewiss
Deutschland

Traditionsfirma vor dem Aus: Kult-Produkte bleiben ungewiss

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Ein Abfallbehälter, der Geschichte schrieb

Wer kennt ihn nicht – den legendären “Pushboy”? Ein Abfalleimer, der aus Millionen deutscher Haushalte nicht wegzudenken ist. Doch hinter diesem Kultobjekt steht die Traditionsfirma Wesco (M. Westermann & Co. GmbH), die sich Ende November 2023 gezwungen sah, Insolvenz in Eigenverwaltung zu beantragen. Die wirtschaftliche Schieflage wurde durch drastisch gestiegene Material- und Energiekosten infolge des Ukraine-Krieges verursacht, die nicht vollständig an die Kunden weitergegeben werden konnten. Zusätzlich führte eine allgemeine Kaufzurückhaltung zu Umsatzeinbußen, insbesondere im Segment der hochwertigen Abfallsammler.

picture-alliance / gms | Westermann

Vergebliche Rettungsversuche

Nach der Anmeldung zur Insolvenz in Eigenverwaltung war die Hoffnung groß, Investoren für eine Fortführung des Unternehmens zu finden. Doch trotz intensiver Bemühungen blieb der Sanierungsprozess erfolglos. Im März 2024 wurden die Produktionsstätten endgültig stillgelegt. Rund 80 Mitarbeiter am Standort Arnsberg verloren ihren Arbeitsplatz, und nur ein kleines Abwicklungsteam blieb vorübergehend beschäftigt. Auch die Tochtergesellschaften Villa Wesco S.L.U. in Spanien und Wesco International BV in den Niederlanden waren von der Insolvenz betroffen und mussten schließen. Ein Lichtblick zeigte sich jedoch für die Tochtergesellschaft H. Dedores GmbH & Co. in Schwarzenberg, Sachsen: Hier wurden alle Arbeitsplätze durch die Übernahme durch die D-T-S Drück-Technik-Schwarzenberg GmbH gesichert.

Ein Traditionsprodukt bleibt bestehen – vorerst

Die Rettung für die beliebten Abfalleimer und Küchenaccessoires kam in letzter Minute: Die Naber GmbH, ein Unternehmen für Küchenzubehör aus Nordhorn, erwarb die Markenrechte und führt den Onlineshop weiter. Doch die Unsicherheit bleibt. Bisher ist unklar, ob die charakteristischen Produktlinien wie der “Pushboy” oder der “Kickmaster” langfristig erhalten bleiben. Aktuell werden die Artikel über Plattformen wie Amazon verkauft – eine Übergangslösung, die Fragen aufwirft.

Vom Sauerland in die Welt – eine Erfolgsgeschichte endet

Gegründet 1867 im Sauerland, begann Wesco als kleiner Familienbetrieb für Metallwaren. Über die Jahre entwickelte sich das Unternehmen zum führenden Anbieter von Haushaltswaren, insbesondere Abfallsammlern in ikonischen Designs. Der “Pushboy” mit seiner Edelstahlkappe und der “Kickmaster” mit Tretfunktion wurden zu Klassikern. Doch wirtschaftliche Herausforderungen und die Folgen globaler Krisen machten dem Traditionsunternehmen schließlich den Garaus.

Die Kunden hoffen auf einen Neustart

Während die Naber GmbH die bekannten Produkte weiterhin anbietet, bleibt unklar, ob neue Innovationen das Erbe von Wesco fortsetzen können. Für viele bleibt der “Pushboy” ein Symbol deutscher Wertarbeit – und ein Hoffnungsschimmer, dass Traditionsprodukte auch in Krisenzeiten Bestand haben können.

Fazit: Ein Ende mit ungewissem Ausgang

Das Beispiel Wesco zeigt, wie fragil selbst jahrzehntealte Unternehmen in der heutigen Wirtschaft sind. Kunden und Branchenkenner blicken gespannt auf die Zukunft – und hoffen, dass die farbenfrohen Designs, die so viele Haushalte prägten, nicht für immer Geschichte sind.

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Redaktion

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