Österreich steht laut der neuesten CEO-Umfrage von Pricewaterhouse Coopers (PwC) vor einer düsteren wirtschaftlichen Zukunft. Die Stimmung unter den Unternehmensführern war noch nie so trübe wie jetzt. Nur 14 % der CEOs glauben an ein Wirtschaftswachstum im kommenden Jahr, was einen dramatischen Rückgang im Vergleich zu den 31 % der CEOs darstellt, die vor einem Jahr noch eine positive Prognose abgaben.
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Wirtschaftliche Stagnation verschärft sich
Der anhaltende wirtschaftliche Rückgang, gekennzeichnet durch zwei Jahre Rezession, hat tiefe Spuren bei österreichischen Unternehmen hinterlassen. 68 % der CEOs erwarten für 2025 eine weitere Schrumpfung der Wirtschaftsleistung, was im starken Gegensatz zu der globalen Zuversicht steht, bei der 58 % der CEOs weltweit Wachstum prognostizieren. Selbst das benachbarte Deutschland, das mit eigenen Herausforderungen kämpft, zeigt eine optimistischere Sicht, da 16 % der CEOs ein Wirtschaftswachstum erwarten – im Vergleich zu nur 14 % in Österreich.
Optimismus trotz Pessimismus
Trotz dieser düsteren Aussichten geben sich österreichische Unternehmensführer noch nicht geschlagen. Etwa ein Drittel der CEOs plant, die Belegschaft zu erweitern, und 39 % erwarten, dass ihre Personalstruktur stabil bleibt. Krickl weist darauf hin, dass zwar der allgemeine wirtschaftliche Ausblick düster ist, viele Unternehmen jedoch weiterhin daran arbeiten, Talente zu halten und zu gewinnen, was durch die demografische Entwicklung und die Notwendigkeit zur Anpassung vorangetrieben wird.
Dringend notwendige Veränderung: Transformation als Schlüssel
Der Ruf nach Veränderung wird immer lauter. Mit 45 % der CEOs, die Zweifel an der Rentabilität ihrer Unternehmen in zehn Jahren unter der aktuellen Strategie äußern, ist der Handlungsbedarf eindeutig. Die Reaktion: 82 % der Unternehmen entwickeln bereits innovative Produkte oder Dienstleistungen, erweitern ihre Kundenbasis und setzen auf neue Preismodelle. Darüber hinaus wird Künstliche Intelligenz (KI) zunehmend zentral, um die Effizienz zu steigern, insbesondere bei der Verarbeitung großer Datenmengen.
Die Rolle von Nachhaltigkeit und Bildung
Trotz der wirtschaftlichen Turbulenzen drängt Krickl die zukünftige Regierung, Bildung und Forschung – insbesondere digitale und finanzielle Bildung – als Schlüsselbereiche zur Förderung von Innovationen zu priorisieren. Er betont, dass KI nicht gefürchtet, sondern genutzt werden sollte, da sie die Produktivität steigern wird, indem sie weniger wertvolle Aufgaben automatisiert und es den Beschäftigten ermöglicht, sich auf höherwertige Tätigkeiten zu konzentrieren.
Zudem haben Unternehmen bereits Nachhaltigkeitsziele in ihre Praktiken integriert – 57 % verknüpfen Anreize mit solchen Zielen – Krickl warnt jedoch vor übermäßigen Vorschriften, die Innovation und Wachstum hemmen könnten.
Ausblick: Ein Weckruf für Österreich
Die derzeitige wirtschaftliche Lage in Österreich dient als Weckruf. Angesichts zunehmender Unsicherheit und wachsender Anpassungsnotwendigkeit fordern die Führungskräfte des Landes entschlossenes Handeln. Um eine weitere Stagnation zu vermeiden, sind sie der Meinung, dass es entscheidend ist, ein förderliches Umfeld für Unternehmensumwandlungen, Bildung und Nachhaltigkeit zu schaffen. Doch die Zeit drängt – werden Österreichs Führungskräfte den Ruf erhören?
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