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Indien vor Ölkrise: US-Sanktionen bedrohen die Energieversorgung

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Indien steht vor einer ernsten Energiekrise, da neue US-Sanktionen gegen russische Ölproduzenten die Energieversorgung des Landes gefährden. Indien, die drittgrößte Volkswirtschaft Asiens, importiert 88 % seines Rohöls und ist stark von den preisgünstigen Angeboten Russlands abhängig. Die Sanktionen zielen auf russische Ölproduzenten und Transporter ab, was die Ölversorgung destabilisieren und die Inflation anheizen könnte. Diese geopolitischen Erschütterungen wirken sich sowohl auf die indische Wirtschaft als auch auf den globalen Energiemarkt aus.

picture alliance / NurPhoto | Indranil Aditya


500.000 Barrel pro Tag in Gefahr: Preissteigerungen und Inflation

Indien importierte 2023 etwa 40 % seines Rohöls aus Russland, ein dramatischer Anstieg von 12 % im Jahr 2021. Dies war vor allem auf Preisnachlässe zurückzuführen, die Russland aufgrund westlicher Sanktionen im Zuge des Ukraine-Konflikts angeboten hat. Doch die neuen US-Sanktionen könnten dazu führen, dass rund 500.000 Barrel pro Tag wegfallen. Diese Verknappung treibt die Ölpreise auf über 81 US-Dollar pro Barrel und könnte die Inflation um 0,4 % erhöhen, was zu einer Erhöhung der Lebenshaltungskosten führt.


Schwäche der Rupie und steigende Transportkosten verschärfen die Krise

Neben den gestiegenen Ölpreisen belastet auch die schwächende indische Rupie die Kosten für Ölimporte. Die US-Sanktionen betreffen auch 183 Schiffe, die russisches Öl transportieren, was die Transportkosten weiter steigen lässt.

„Die Sanktionen haben zu einem Rückgang des Angebots und einem Anstieg der Transportkosten geführt, was die Preise weiter in die Höhe treibt“

erklärt ein Analyst. Diese Komplikationen wirken sich negativ auf die Finanzsituation Indiens aus und gefährden die Wirtschaftsplanung des Landes.


Alternativen aus dem Nahen Osten: Hohe Kosten und logistische Herausforderungen

Indien sucht nun nach alternativen Ölquellen aus dem Nahen Osten, um sich von russischem Öl unabhängiger zu machen. Doch diese Umstellung ist mit hohen Kosten und logistischen Herausforderungen verbunden. „Es gibt keine Preisnachlässe wie bei Russland, und die Logistik wird eine große Herausforderung darstellen“, erklärt ein Experte. Diese Umstellungen könnten die Energiekosten weiter in die Höhe treiben und die indische Wirtschaft weiter belasten. Zudem verschärft die geopolitische Lage Indiens Herausforderung, zwischen den USA und Russland zu balancieren.


Langfristige Lösungen: Diversifizierung und grüne Energie als Schlüssel

Langfristig muss Indien seine Energieversorgung diversifizieren und die Abhängigkeit von fossilen Brennstoffen verringern. Die indische Regierung hat bereits begonnen, verstärkt in erneuerbare Energien zu investieren, wie Solar-, Wind- und Wasserkraft. „Indien könnte sich als globaler Vorreiter im Bereich der grünen Energien positionieren und so seine geopolitische Stellung stärken“, so ein Analyst. Dennoch muss Indien kurzfristig mit den Auswirkungen der geopolitischen Spannungen und den Schwankungen des Ölmarktes umgehen. Eine nachhaltige Energiezukunft erfordert dringend strategische Investitionen und politische Weichenstellungen.

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