Mathias Döpfner zieht die Reßleine, meldet das ManagerMagazin. Der Medienkonzern Axel Springer steht vor einem radikalen Umbruch, der tiefe Spuren hinterlassen wird. Mehr als hundert Stellen fallen weg, Abteilungen werden faktisch aufgelöst. Für viele Mitarbeiter endet eine Ära, und der Konzern steuert in ungewisse Gewässer.
Quelle: DPA pictures
Das Aus für eine Branche?
Mit der Abspaltung des digitalen Rubrikengeschäfts, darunter Stepstone und Immowelt, verliert Springer nicht nur Umsatz, sondern auch seine wichtigste Wachstumsperspektive. Die Holdingkosten von zuletzt über 80 Millionen Euro sollen halbiert werden – ein Einschnitt, der in der Medienbranche seinesgleichen sucht. Abteilungen wie Rechtswesen, Kommunikation und Personalwesen stehen vor drastischen Kürzungen.
„Vieles wird verschwinden“, heißt es aus internen Kreisen. Selbst die legendäre Sicherheitstruppe, die seit dem Bombenanschlag von 1972 als unantastbar galt, bleibt nicht verschont. Die Zeichen stehen klar auf Schrumpfkurs.
Kein Lichtblick in Sicht
Die Zahlen sprechen eine deutliche Sprache: Der Umsatz wird sich nach der Abspaltung auf etwa 2 Milliarden Euro halbieren, zwei Drittel des bisherigen Gewinns (Ebitda) gehen verloren. „Springer kann sich die Holding in ihrer bisherigen Form einfach nicht mehr leisten“, erklärt ein Insider. Gleichzeitig schrumpft der Markt für klassische Medienprodukte weiter.
Auch die Unternehmenskultur steht vor einem radikalen Wandel. Die Abteilung Ökologie und Sozialfragen wird aufgelöst, ebenso große Teile des Bereichs „Talent & Culture“. Die Bemühungen der vergangenen Jahre, Axel Springer als modernes, verantwortungsbewusstes Unternehmen zu positionieren, verpuffen damit ein wenig ins Nichts.
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