Das deutsche Vorzeigeunternehmen Phoenix Contact, bekannt für seine Innovationskraft und globale Präsenz mit 21.000 Mitarbeitern, beginnt, den Standort Deutschland zu schwächen. Nach monatelanger Kurzarbeit folgt jetzt der erste Stellenabbau.
picture alliance/dpa | Bernd Weißbrod
Kostenfalle Deutschland: Unternehmen verlagert Produktion nach Polen
Phoenix Contact E-Mobility hat angekündigt, 60 der 445 Arbeitsplätze in Schieder-Schwalenberg zu streichen. Gleichzeitig wird die Fertigung für den europäischen Markt nach Polen verlagert. Die Begründung: Die manuelle und teilautomatisierte Produktion sei in Deutschland schlicht zu teuer. Damit reiht sich das Unternehmen in die Liste zahlreicher deutscher Industriebetriebe ein, die dem internationalen Kostendruck nicht mehr standhalten können.
Der Anfang vom Ende? Deutschlands Industrie verliert Boden
Die Verlagerung der Produktion ist ein deutliches Zeichen dafür, dass selbst ein globaler Player wie Phoenix Contact den Standort Deutschland nicht mehr als wettbewerbsfähig ansieht. Während die hochautomatisierte Fertigung am Standort verbleibt, zieht die Logistik ebenfalls nach Polen um. Für viele Mitarbeiter ist dies ein bitterer Schlag, denn es zeigt, dass auch die Politik keine Antworten auf den steigenden Kostendruck hat.
Hoffnungslos überteuert: Phoenix Contact zieht Konsequenzen
Die Verlierer sind eindeutig die deutschen Arbeitnehmer. Obwohl Phoenix Contact versucht, den Stellenabbau durch ein „faires Freiwilligenprogramm“ sozialverträglich zu gestalten, bleibt die Frage: Wie lange wird das Unternehmen an seinen deutschen Standorten festhalten?
Die Konsequenzen sind weitreichend. Wenn selbst etablierte und global erfolgreiche Unternehmen wie Phoenix Contact in Deutschland ins Straucheln geraten, was bedeutet das für weniger resiliente Mittelständler?
Ein bitterer Weckruf: Verlagerungen als neues Normal für Deutschland
Die Politik ist gefordert, endlich tragfähige Lösungen für die Industrie zu schaffen. Deutschland riskiert, seinen Status als Produktionsstandort zu verlieren. Steuerentlastungen, Förderprogramme und Abbau bürokratischer Hürden könnten der Schlüssel sein, um Unternehmen wie Phoenix Contact zu halten.
Die Zeit drängt – der Exodus deutscher Unternehmen hat längst begonnen.
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