Die Nachricht trifft Gera ins Mark: Der Selgros-Markt an der Beerweinschänke schließt Ende Oktober für immer seine Türen. Damit verliert die Stadt eine ihrer größten Einkaufsmöglichkeiten, vor allem für Gastronomie, Einzelhandel und Gewerbetreibende. Ein bitterer Verlust, der weitreichende Folgen hat.
picture alliance/dpa | Horst Galuschka
Ende einer Ära
Für viele war der Selgros-Markt ein unverzichtbarer Partner. Gastronomen und Gewerbetreibende konnten hier alles finden, was sie für ihren Alltag brauchten. Doch die Schließung zeigt: Selbst große Handelsketten sind nicht mehr immun gegen die massiven wirtschaftlichen Verwerfungen.
“Diese Entscheidung ist uns keinesfalls leichtgefallen”, erklärte Transgourmet, der Mutterkonzern von Selgros. Man habe alle Optionen geprüft, doch der Standort in Gera sei schlicht nicht mehr rentabel zu betreiben. Mit dieser Begründung wird der Markt am 31. Oktober 2025 zum letzten Mal die Türen öffnen.
Hoffnung, die verpuffte
Bereits seit 2023 kursierten Gerüchte über eine Schließung. Damals gab es von der Geschäftsleitung noch Versuche, die Situation zu beruhigen und Hoffnung zu verbreiten. Doch Anfang 2025 folgte die Ernüchterung: Die wirtschaftlichen Rahmenbedingungen ließen keine andere Wahl. Besonders die gestiegenen Kosten und die geringe Rentabilität seien ausschlaggebend gewesen.
Zeichen einer tieferen Krise
Die Schließung ist ein weiteres Beispiel dafür, wie tiefgreifend die Probleme im deutschen Mittelstand und Handel geworden sind. Von explodierenden Energiepreisen über hohe Bürokratiekosten bis hin zu stagnierender Kaufkraft – die Rahmenbedingungen in Deutschland machen es selbst etablierten Unternehmen immer schwerer zu bestehen.
Ein Hilferuf an die Politik
Die Schließung des Marktes bedeutet nicht nur das Aus für einen zentralen Versorger, sondern auch den Verlust von Arbeitsplätzen und einen weiteren Rückgang der Attraktivität der Region. Die Politik ist gefordert, endlich entschlossen gegen die Ursachen dieser Entwicklung vorzugehen.
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