Die Konsumstimmung der Deutschen bleibt zu Beginn des Jahres 2025 weiterhin gedämpft, da wachsende Pessimismus in Bezug auf die Wirtschaft und die Einkommensperspektiven die Aussichten für das kommende Jahr trüben. Die neueste Umfrage der GfK und des Nürnberger Instituts für Marktentscheidungen (NIM) ergab, dass der Konsumklimaindex unerwartet auf -22,4 Punkte fiel, nachdem er im Januar auf revidierte -21,4 Punkte gesenkt worden war. Analysten hatten mit einem stabilen Wert von etwa -20,0 Punkten gerechnet.
picture alliance/dpa | Arne Dedert
Laut NIM-Analyst Rolf Bürkl hat das Konsumklima zu Beginn des Jahres einen weiteren Rückschlag erlitten, und eine nachhaltige Erholung ist derzeit nicht in Sicht. Der erneute Anstieg der Inflation hat die Erwartungen der Verbraucher zusätzlich dämpft, sodass eine kurzfristige Verbesserung unwahrscheinlich erscheint.
Wirtschafts- und Jobunsicherheit belasten die Konsumenten
Die gestiegenen Lebenshaltungskosten, insbesondere durch höhere Lebensmittelpreise und Dienstleistungen, haben die Kauflaune und Einkommensprognosen erheblich gedrückt. Hinzu kommt eine zunehmende Besorgnis über Arbeitsplätze, da große Unternehmen wie Bayer, Volkswagen und Thyssenkrupp Produktionsverlagerungen und Arbeitsplatzabbauten angekündigt haben. Diese Ängste vor Jobverlusten und die allgemeine wirtschaftliche Unsicherheit haben das Vertrauen der Haushalte weiter erschüttert und zu einer pessimistischen Sicht auf die Zukunft geführt.
Konsumklima-Index zeigt deutliche Rückgänge bei den Kernindikatoren
Die Umfrage ergab auch einen Rückgang bei den wichtigen Indikatoren für das Konsumverhalten. Der Indikator für die “Kaufbereitschaft”, der die Verbrauchermeinung über größere Anschaffungen wie Autos oder Möbel widerspiegelt, fiel im Februar auf -8,4 Punkte von -5,4 Punkten im Januar. Auch die Einkommens- und Geschäftserwartungen nahmen einen weiteren Rückgang hin, was auf eine pessimistische Einschätzung der allgemeinen wirtschaftlichen Lage in den kommenden 12 Monaten hindeutet.
Der Konsumklimaindex von GfK dient als Indikator zur Vorhersage der tatsächlichen privaten Konsumausgaben im kommenden Monat. Ein Wert unter null deutet auf einen Rückgang der Konsumausgaben im Vergleich zum Vorjahr hin, während ein positiver Wert auf ein Wachstum hinweist. Der aktuelle Wert deutet darauf hin, dass der Konsum weiterhin schwach bleiben wird, da die Inflationssorgen und die wirtschaftliche Unsicherheit weiter bestehen.
Die Situation zeigt, dass die deutschen Verbraucher wahrscheinlich vorsichtiger bei ihren Ausgaben sein werden, insbesondere bei nicht notwendigen Anschaffungen, während sie sich auf weitere wirtschaftliche Herausforderungen in den kommenden Monaten einstellen.
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