US-Notenbank stoppt Zinssenkungen – Trump sorgt für Unsicherheit
Die US-Notenbank Federal Reserve (Fed) hat die Zinsen unverändert in der Spanne von 4,25 % bis 4,50 % belassen. Fed-Chef Jerome Powell stellte klar: “Wir haben keinen Grund, uns zu beeilen.” Damit bleibt die Geldpolitik in einer Warteschleife, während die Märkte auf Signale zur weiteren Entwicklung von Inflation und Arbeitsmarkt warten.
Quelle: DPA Pictures
Politische Unsicherheiten bremsen die Fed
Powell betonte, dass die Zentralbank erst Klarheit über die politischen Entscheidungen der neuen Trump-Administration haben wolle. Themen wie Zölle, Steuerkürzungen und Einwanderungspolitik könnten massive Auswirkungen auf Inflation und Wirtschaftswachstum haben. “Wir warten ab, welche Maßnahmen ergriffen werden, bevor wir weitere Entscheidungen treffen”, so Powell.
Trump selbst kommentierte die Situation auf seinem Social-Media-Kanal Truth Social und machte die Fed für die Inflation verantwortlich: “Die Notenbank hat zu viel Zeit mit DEI (Diversity, Equity, and Inclusion), Gender-Ideologie und Fake-Klimawandel verschwendet.”
Inflation bleibt eine Herausforderung
Nach den Zinssenkungen im Jahr 2024 hat sich die Inflation nicht wie erhofft weiter verringert. “Die Inflation bleibt erhöht”, so die Fed in ihrer Stellungnahme. Die jüngsten Daten zeigen zwar eine gewisse Stabilisierung, doch liegt die Teuerung noch immer über der angestrebten Marke von 2 %. Die Fed geht jedoch davon aus, dass sich der Rückgang im Laufe des Jahres fortsetzen wird.
Laut Experten bleibt die US-Wirtschaft in einer angespannten Lage. “Die Fed scheint zu denken, dass die Wirtschaft in einem Gleichgewicht zwischen niedriger Arbeitslosigkeit und erhöhter Inflation gefangen ist”, analysiert Brian Jacobsen von Annex Wealth Management.
Märkte reagieren nervös
Die Finanzmärkte reagierten mit Unsicherheit. Die Wall Street schloss mit Verlusten, während der US-Dollar stabil blieb. Investoren rechnen erst im Juni mit der nächsten Zinssenkung. “Die Fed wird weitere Beweise für sinkende Inflation abwarten, bevor sie erneut handelt”, so Lindsay Rosner von Goldman Sachs Asset Management.
Neue Unsicherheiten durch Trump-Regierung
Mit der Rückkehr von Donald Trump ins Weiße Haus sind neue wirtschaftliche Unwägbarkeiten hinzugekommen. Experten warnen, dass mögliche Importzölle, Steuererleichterungen und eine aggressive Deregulierungspolitik zu Marktverwerfungen führen könnten. Powell betonte jedoch, dass die Fed sich nicht von politischen Debatten beeinflussen lasse, sondern sich rein an wirtschaftlichen Daten orientiere.
Wie geht es weiter?
Die entscheidende Frage bleibt: Wann senkt die Fed die Zinsen wieder? Powell warnte vor vorschnellen Schritten: “Ein zu schneller Kurswechsel könnte den Fortschritt bei der Inflationsbekämpfung gefährden.”
Analysten erwarten für 2025 zwei weitere Zinssenkungen – doch der Zeitplan bleibt unsicher. Viel hängt von den wirtschaftlichen Entwicklungen und den politischen Entscheidungen in Washington ab. Klar ist: Die Finanzmärkte bleiben auf Messers Schneide.
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