Der Technologiekonzern Flex streicht 100 Arbeitsplätze an seinem Standort in Althofen (Kärnten). Offiziell wird die Entscheidung mit sinkender Produktion und schwacher Konjunktur begründet – doch steckt womöglich mehr dahinter?
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Ein Kahlschlag mit Ansage?
Laut Unternehmensangaben sollen die Stellenstreichungen teilweise durch Frühpensionierungen und Versetzungen an andere Standorte abgefedert werden. Die genaue Anzahl der tatsächlich betroffenen Mitarbeiter steht noch nicht fest, da die Pläne derzeit noch ausgearbeitet werden. Klar ist jedoch, dass der Standort Althofen stark unter dem Nachfragerückgang aus den Bereichen Medizintechnik, Automobilindustrie und Industrietechnik leidet.
„Der Fachkräftemangel ist ein Märchen“
Während Branchenverbände immer wieder von akutem Fachkräftemangel sprechen, zeigt sich hier ein anderes Bild. „Erst sucht man händeringend nach Arbeitskräften, dann entlässt man plötzlich 100 Leute – das passt doch nicht zusammen!“, kritisiert ein Insider aus dem Unternehmen. Flex betont, dass die Maßnahmen in enger Zusammenarbeit mit den Sozialpartnern und Betriebsräten erfolgen.
Internationale Konkurrenz drückt die Margen
Flex ist ein global agierender Konzern mit Standorten weltweit. Besonders Werke in Indien und China sind aufgrund niedrigerer Lohnkosten immer attraktiver für die Produktion. Die österreichischen Standorte, darunter Wien und Althofen, geraten zunehmend unter Druck. Während Althofen auf elektronische Module und Komplettgeräte spezialisiert ist, bietet der Wiener Standort auch Ausbildungsprogramme in technischen und IT-Berufen an. Ist Althofen einfach zu teuer geworden?
Die Politik schweigt – was bedeutet das für Kärnten?
Während sich in anderen Regionen Österreichs Politiker lautstark gegen Jobabbau positionieren, herrscht hier auffällige Zurückhaltung. „Man hört von der Regierung nichts – als wäre das Thema nicht relevant!“, ärgert sich ein betroffener Mitarbeiter.
Die große Frage bleibt: Ist das nur ein einmaliger Einschnitt oder droht ein weiterer Abbau? Klar ist, dass dieser Stellenabbau für die gesamte Region ein Warnsignal sein sollte.
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