Ein Schock für die Belegschaft
Es ist eine Entscheidung, die Wellen schlägt: Der schweizerische Sanitärkonzern Geberit hat angekündigt, sein Werk in Wesel bis Ende 2026 zu schließen. Rund 300 Mitarbeiter verlieren ihre Existenzgrundlage, eine über 120-jährige Industriegeschichte endet abrupt. Noch vor wenigen Jahren wurden millionenschwere Investitionen in den Standort versprochen, doch nun steht der Kahlschlag bevor. Die Belegschaft ist enttäuscht und wütend.

picture alliance/KEYSTONE | GIAN EHRENZELLER
Frust entlädt sich in Zerstörung
In den Werkshallen ist die Stimmung auf dem Tiefpunkt. “Einige Mitarbeiter haben vor Wut WC-Rohlinge zerstört”, berichtet ein Angestellter anonym. Der Frust ist verständlich: Jahrzehntelange Loyalität wird mit einem kühlen Unternehmensbeschluss hinweggefegt. Viele hatten gehofft, dass Geberit in den Standort investiert und langfristig sichert. Stattdessen zieht sich der Konzern zurück, um seine Produktion profitabler zu verlagern.
Politik und Wirtschaft in Aufruhr
Die Entscheidung löst nicht nur in der Belegschaft, sondern auch in der regionalen Politik Bestürzung aus. Noch 2023 war von Investitionen die Rede, nun sehen sich die Verantwortlichen vor vollendete Tatsachen gestellt. “Das ist ein bitterer Tag für Wesel und unsere Industrie”, erklärt ein lokaler Wirtschaftsexperte. Die Schließung zeigt erneut, wie schwierig der Standort Deutschland für produzierende Unternehmen geworden ist.
Leave a comment