Wolfsburg wütend – Droht VW der nächste Milliarden-Flop?
Volkswagen steckt in einem handfesten Steuerstreit mit der indischen Regierung. Die Forderung: satte 1,4 Milliarden Dollar an Importzöllen! Doch damit nicht genug – sollte der Konzern den Prozess verlieren, könnte sich die Strafe sogar verdoppeln.

picture alliance / AA | Imtiyaz Shaikh
Konzern klagt gegen “absurde” Forderung
Die Konzernspitze in Wolfsburg ist entsetzt. Laut Gerichtsunterlagen hat VW nun Klage gegen die indische Regierung eingereicht. Der Vorwurf: Die Steuerforderung widerspreche den geltenden Vorschriften und könnte die gesamte Investitionsstrategie des Konzerns in Indien torpedieren. Skoda Auto Volkswagen India, die für das operative Geschäft in Indien zuständige Tochter, erklärte, der Fall gefährde geplante Investitionen von 1,5 Milliarden Dollar und sende ein verheerendes Signal an internationale Investoren.
Steuernachzahlung würde Gewinne pulverisieren
Die indische Zollbehörde ist anderer Meinung. VW habe über Jahre hinweg zu wenig Importzölle gezahlt – insgesamt knapp 1,4 Milliarden Dollar seit 2012. Sollte das Gericht den Fall gegen VW entscheiden, droht neben der Rückzahlung eine saftige Strafzahlung, die die Summe auf unglaubliche 2,8 Milliarden Dollar anwachsen lassen könnte. Zum Vergleich: Der Jahresumsatz von VW Indien im letzten Geschäftsjahr lag bei 2,19 Milliarden Dollar, der Nettogewinn bei mageren 11 Millionen Dollar. Eine solche Nachzahlung würde die Geschäfte in Indien faktisch lahmlegen.
Investoren in Alarmbereitschaft
Die Unsicherheit über den Ausgang des Verfahrens sorgt für Unruhe an den Finanzmärkten. Analysten sehen bereits jetzt negative Auswirkungen auf den Aktienkurs. Indien galt bisher als wichtiger Wachstumsmarkt für VW – doch nun dürfte sich die Expansionsstrategie als großer Risikofaktor erweisen. Experten warnen: Sollte Indien VW in die Knie zwingen, könnten auch andere ausländische Konzerne ihre Investitionspläne überdenken.
Nächster Akt am 5. Februar
Das High Court in Mumbai hat die erste Anhörung für den 5. Februar angesetzt. Volkswagen kündigte an, alle rechtlichen Mittel auszuschöpfen. Das Unternehmen betont, dass man stets nach internationalen und lokalen Gesetzen handle. Ob das die indischen Behörden beeindruckt, bleibt abzuwarten. Eines ist sicher: Der Steuerstreit könnte für VW zum teuersten Kapitel der Indien-Expansion werden.
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