Im Januar 2025 hat der US-Arbeitsmarkt ein deutliches Plus verzeichnet: Laut dem ADP National Employment Report wurden 183.000 neue Arbeitsplätze geschaffen. Dies übertraf die von Ökonomen erwarteten 150.000 Stellen und zeigte, dass der Arbeitsmarkt weiterhin solide bleibt. Besonders auffällig ist, dass die Beschäftigung in den Bereichen Handel und Transport sowie im Freizeit- und Gastgewerbe starke Zuwächse erlebte.
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Handel und Gastgewerbe führen das Wachstum an
Die größten Zuwächse gab es in den Bereichen Handel und Transport mit 56.000 neuen Stellen sowie im Freizeit- und Gastgewerbe, das 54.000 neue Arbeitsplätze schuf. Diese Zahlen spiegeln eine fortgesetzte Erholung und hohe Nachfrage in diesen Branchen wider, die durch eine robuste Verbrauchernachfrage gestützt wird. Die verarbeitende Industrie hingegen erlebte einen Rückgang um 13.000 Stellen, was eine Schwäche in diesem Sektor anzeigt.
Lohnwachstum bleibt stark, aber Inflation ein Thema
Das Lohnwachstum lag bei 4,7 % im Vergleich zum Vorjahr, was den anhaltenden Druck auf die Arbeitskosten und das Einkommenswachstum in den USA widerspiegelt. Dies ist ein wichtiger Indikator für die Inflationsentwicklung, da hohe Löhne potenziell zu höheren Konsumausgaben führen können, was die Inflationsraten weiter steigen lassen könnte.
Der Arbeitsmarkt zeigt eine Dichotomie
Trotz des insgesamt positiven Arbeitsmarktberichts gibt es auch Hinweise auf eine Schwäche in anderen Sektoren. Nela Richardson, Chefökonomin bei ADP, merkte an, dass der Arbeitsmarkt zwar stark startet, aber eine Dichotomie sichtbar wird: Während in verbrauchernahen Branchen wie Gastgewerbe und Handel viel eingestellt wurde, blieb das Wachstum in den Bereichen Business Services und Produktion schwächer.
Skepsis aufgrund sinkender offenen Stellen
Eine neue Herausforderung ergibt sich durch die jüngsten Zahlen des US-Arbeitsministeriums, wonach die offenen Stellen um mehr als eine halbe Million auf 7,6 Millionen zurückgegangen sind. Dies könnte auf eine Verlangsamung der Wirtschaftstätigkeit hinweisen, da Unternehmen möglicherweise zögern, neue Arbeitskräfte einzustellen, insbesondere in einem Umfeld steigender Zinsen. Julia Pollak, Chefökonomin bei ZipRecruiter, sieht eine mögliche Stabilisierung des Marktes, da die Zinsen zu sinken beginnen und sich die Konsumausgaben weiterhin solide zeigen.
Fazit: Der Arbeitsmarkt bleibt stabil, aber es gibt Unsicherheiten
Obwohl der Januar mit 183.000 neuen Arbeitsplätzen und anhaltendem Lohnwachstum einen positiven Start ins Jahr 2025 gezeigt hat, sind die Zeichen für eine bevorstehende Verlangsamung der Beschäftigung nicht zu übersehen. Eine genauere Analyse der offenen Stellen und der Jobdynamik in verschiedenen Sektoren wird notwendig sein, um die nächsten Schritte in der wirtschaftlichen Entwicklung zu verstehen.
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