Vietnam setzt auf Atomkraft: Ein mutiger Schritt in die Zukunft
Vietnam hat kürzlich einen entscheidenden Schritt in Richtung einer nachhaltigen Energiezukunft gemacht, indem es die Wiederaufnahme des Ninh Thuận Atomkraftwerksprojekts beschlossen hat. Dieses Projekt markiert einen bedeutenden Wandel in der Energiepolitik des Landes, das zuvor seine Atomkraftambitionen aufgrund von Sicherheitsbedenken und finanziellen Herausforderungen eingestellt hatte. Mit dieser Entscheidung möchte Vietnam den steigenden Energiebedarf decken und gleichzeitig eine saubere und nachhaltige Energieversorgung sicherstellen.
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picture alliance/KEYSTONE | PETER KLAUNZER
Wiederbelebung des Ninh Thuận Atomkraftwerksprojekts
Im Jahr 2024 genehmigte die Nationalversammlung Vietnams offiziell die Wiederaufnahme des Ninh Thuận Atomkraftwerksprojekts, das ursprünglich 2009 ins Leben gerufen wurde, aber nach der Katastrophe von Fukushima und den damit verbundenen Sicherheitsbedenken im Jahr 2016 gestoppt wurde. Die Regierung hat nun entschieden, das Projekt wieder aufzunehmen und wird die Finanzierung des Projekts in Höhe von 2024 mit zusätzlichen Haushaltsmitteln vorantreiben. Das Projekt umfasst die Kernkraftwerke Ninh Thuận 1 und 2 und ist Teil der langfristigen Strategie des Landes, den Anteil an kohlenstoffarmer Energie zu erhöhen und das Netto-Null-Ziel bis 2050 zu erreichen.
Internationale Zusammenarbeit und ambitionierte Bauzeit
Um das ambitionierte Projekt zu realisieren, wird Vietnam Gespräche mit internationalen Partnern führen, darunter Russland, Japan, Südkorea, Frankreich und die Vereinigten Staaten. Diese Partnerschaften sind entscheidend, um technologische Expertise, notwendige Ressourcen und Unterstützung für den Bau und Betrieb der Atomkraftwerke zu sichern. Der Prime Minister betonte die Dringlichkeit des Projekts und die Notwendigkeit einer raschen Verhandlung mit diesen Ländern, um das Vorhaben rechtzeitig umzusetzen. Vietnam strebt an, das Projekt bis spätestens 2031 abzuschließen, wobei bereits erste Fortschritte erzielt wurden. In den nächsten Monaten sollen erste Verträge mit ausländischen Partnern unterzeichnet werden, um die notwendigen Technologien und die Expertise für den Bau der Anlagen zu sichern.
Anpassungen in der Gesamtstrategie zur Energieversorgung
Vietnam hat sein umfassendes Energiekonzept angepasst, um die Belastungen durch die steigende Nachfrage nach Strom zu minimieren. Dazu gehören zusätzliche Maßnahmen wie die verstärkte Nutzung von Kohle, Wasserkraft und anderen erneuerbaren Energiequellen wie Solar- und Windenergie. Besonders die Windenergie musste jedoch zurückgestellt werden, da die geplanten Offshore-Windprojekte aufgrund von begrenztem Gasangebot und unerwartet geringen LNG-Importen verschoben wurden. Infolgedessen wird der Ausbau der Windkraft bis 2035 verschoben.
Regionale und internationale Bedeutung
Die Entscheidung, Atomkraft in Vietnams Energiepolitik erneut zu integrieren, hat sowohl regionale als auch internationale Auswirkungen. Als wachstumsstärkste Volkswirtschaft in Südostasien setzt Vietnam auf innovative und nachhaltige Lösungen, um den wachsenden Energiebedarf zu decken und gleichzeitig seine Klimaziele zu erreichen. Das Projekt wird als Modell für andere Länder in der Region dienen, die mit ähnlichen Herausforderungen im Hinblick auf Energieversorgung und Umweltverpflichtungen konfrontiert sind.
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