Der chinesische Autobauer Chery wagt sich in den deutschen Markt und setzt dabei auf große Ambitionen. Mit seinen Modellen der Marken Omoda und Jaecoo strebt der Hersteller im dritten Quartal 2025 den Markteintritt an und plant bereits für das erste Jahr ehrgeizige Verkaufszahlen.
Ein Model posiert in Schanghai vor einem “S16” des chinesischen Autoherstellers Chery
Ein zweigleisiger Plan für Deutschland
Chery hat in Spanien bereits große Erfolge erzielt und will diesen Schwung nun nach Deutschland bringen. Europachef Jochen Tüting hat bereits klare Zahlen vorgelegt: Für das erste Jahr peilt Chery 13.000 Neuzulassungen an – ein Wert, der sich im darauffolgenden Jahr auf 27.000 Einheiten verdoppeln soll. Ein ehrgeiziges Ziel, das nicht nur durch die Qualität der Fahrzeuge, sondern auch durch eine gezielte Marktbearbeitung erreicht werden soll. Tüting selbst relativiert die Prognosen, spricht aber von „indikative Zahlen“, die als Basis dienen, um die Expansion in Deutschland und Frankreich gezielt vorzubereiten.
Ausbau des Vertriebsnetzwerks
Bereits zum Marktstart plant Chery, mit 30 bis 35 Standorten in Deutschland zu starten. In den folgenden Jahren soll das Netzwerk auf bis zu 365 Standorte anwachsen. Dabei setzt Chery auf größere Autohausgruppen, die mehrere Standorte betreiben können. Der Fokus liegt auf einer pragmatischen Herangehensweise, um möglichst schnell alle einwohnerstarken Gebiete zu bedienen und die Marke effizient im deutschen Markt zu etablieren. „Wir wollen keine Millionen-Investitionen von unseren Händlern, aber eine adäquate Infrastruktur ist entscheidend“, so Tüting.
Cherys internationale Expansionsstrategie
Mit mehr als 2,6 Millionen verkauften Fahrzeugen weltweit und einer Exportquote von rund 44 Prozent hat Chery längst bewiesen, dass die Marke international wettbewerbsfähig ist. Der Markteintritt in Deutschland, Frankreich und Benelux soll dabei eine Schlüsselrolle für die zukünftigen Wachstumsziele spielen. Tüting erwartet, dass Chery bis Ende 2025 weltweit mehr als drei Millionen Fahrzeuge verkaufen wird. Der Erfolg in Spanien, wo der chinesische Autobauer bereits einen Marktanteil von bis zu 2 Prozent erreicht hat, gibt Anlass zur Hoffnung, dass diese Strategie auch in anderen europäischen Märkten fruchten wird.
Die Herausforderung des Markteintritts in Deutschland
Der deutsche Automarkt gilt als einer der anspruchsvollsten in Europa, was Chery vor eine Reihe von Herausforderungen stellt. Die Marke muss sich nicht nur gegen etablierte Hersteller behaupten, sondern auch den deutschen Kunden von der Qualität und dem Wert ihrer Fahrzeuge überzeugen. „Wir kommen nicht mit sechs Modellen auf den Markt, sondern wollen die Händler nicht überfordern. Unser Ziel ist es, die Märkte gemeinsam mit ihnen zu erschließen“, erklärt Tüting.
Chery setzt auf den Omoda 5, einen SUV, der speziell für den europäischen Markt entwickelt wurde, und hofft, dass dieses Modell den Einstieg in den deutschen Markt ebnen wird.
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