Die finanzielle Lage sächsischer Kommunen ist dramatisch: Wegen milliardenschwerer Haushaltsdefizite stehen zahlreiche Stadtfeste vor dem Aus. Gemeinden können sich diese “freiwilligen Leistungen” nicht mehr leisten – sehr zur Enttäuschung der Bürger.
Blasheimer Markt 2024: Ein Riesenrad und der sogenannte Air Wolf
Reichenbach streicht das Bürgerfest
In Reichenbach im Vogtland fällt das traditionelle Bürgerfest zum Tag der Deutschen Einheit 2026 aus. Stattdessen wird die Stadt nur das 100-jährige Jubiläum des Wasserturms feiern. “Zwei Feste im Jahr können wir finanziell nicht mehr stemmen”, erklärt die Stadtverwaltung. Schon 2024 kostete das Bürgerfest rund 60.000 Euro – zu viel für eine Kommune, die sparen muss.
Aue-Bad Schlema verzichtet auf Stadtfest
Noch drastischer ist die Lage in Aue-Bad Schlema: Die Stadt hat das für dieses Jahr geplante Stadtfest komplett abgesagt. Der Hauptgrund: Ein Kostenpunkt von 180.000 Euro, den die klamme Stadtkasse nicht mehr verkraften kann. Die Kommunalpolitik sieht keine Alternative: “Wir müssen harte Entscheidungen treffen.”
Brunnenfest in Bad Elster nur noch alle zwei Jahre
Auch das traditionsreiche Brunnenfest in Bad Elster steht auf der Kippe. Ab sofort findet es nur noch alle zwei Jahre statt, im Wechsel mit dem Rhododendron-Fest. Die Entscheidung fiel, um die Qualität der Veranstaltungen zu sichern, während das Budget schrumpft.
Eintrittsgeld als Notlösung?
Mittweida geht einen anderen Weg: Die Stadt nimmt seit Jahren Eintritt für das Altstadtfest und finanziert es so teilweise selbst. 2023 standen Einnahmen von 20.000 Euro gegen Ausgaben von 100.000 Euro – ein riskantes Modell, das dennoch vielen Kommunen als Vorbild dienen könnte.
Krise verschärft sich weiter
Der Sächsische Städte- und Gemeindetag schlägt Alarm: “Die finanzielle Situation der Kommunen ist so schlecht wie seit Anfang der 90er nicht mehr.” Bereits Ende September 2024 belief sich das Defizit der sächsischen Städte auf über eine Milliarde Euro. Ohne massive Finanzspritzen drohenhas context menu
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