Der Lohnunterschied zwischen Männern und Frauen geht zurück
Der Gender Pay Gap in Deutschland ist im Jahr 2024 auf 16% gesunken – ein Rückgang um 2 Prozentpunkte im Vergleich zum Vorjahr. Dies markiert den stärksten Rückgang seit Beginn der Berechnungen im Jahr 2006. Während Frauen im Durchschnitt einen Bruttostundenlohn von 22,24 Euro erhielten, lag dieser bei Männern bei 26,34 Euro – eine Differenz von 4,10 Euro pro Stunde. Besonders auffällig bleibt der Unterschied zwischen West- und Ostdeutschland: Während der Gender Pay Gap im Osten nur 5% betrug, lag er im Westen bei 17%.
Lisa Paus, Bundesministerin für Familie, Senioren, Frauen und Jugend, wird von Olivia Türk (r), Bäckermeisterin, und Kerar Al-Hakim (l), Personalleiter, durch die Bio-Bäckerei Beumer & Lutum geführt.
Warum sinkt der Gender Pay Gap?
Der Rückgang ist vor allem auf die stärkere Lohnentwicklung bei Frauen zurückzuführen. Während die Bruttomonatsverdienste von Frauen um rund 8% anstiegen (von 2.633 Euro auf 2.851 Euro), stiegen sie bei Männern nur um 5% (von 3.873 Euro auf 4.078 Euro). Dabei spielten strukturelle Veränderungen eine Rolle: Frauen arbeiten zunehmend in besser bezahlten Branchen und Positionen. Dennoch bleibt die durchschnittliche Arbeitszeit weiterhin ein Faktor: Frauen arbeiteten 2024 im Durchschnitt 122 Stunden pro Monat, Männer 149 Stunden.
Bereinigter Gender Pay Gap bleibt konstant
Obwohl der unbereinigte Gender Pay Gap zurückging, verharrte der bereinigte Gender Pay Gap bei 6%. Dies bedeutet, dass Frauen selbst bei vergleichbarer Qualifikation, gleicher Position und identischer Berufserfahrung weiterhin 6% weniger pro Stunde verdienen als Männer. In Westdeutschland betrug dieser Wert ebenfalls 6%, in Ostdeutschland sogar 8%. Ein Teil der Differenz lässt sich auf Karriereunterbrechungen aufgrund von Schwangerschaft, Kinderbetreuung oder Pflege von Angehörigen zurückführen – Faktoren, die in der Analyse nicht vollständig berücksichtigt werden können.
Welche Konsequenzen hat der Rückgang?
Der sinkende Gender Pay Gap ist ein positives Signal für mehr Lohngerechtigkeit, doch es bleibt Handlungsbedarf. Insbesondere die strukturellen Ursachen, die zu Lohndiskrepanzen führen, müssen weiter adressiert werden.
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