Am Donnerstagmorgen war es so weit: Palmers, einst die unangefochtene Nummer eins im österreichischen Wäschemarkt, hat Insolvenz angemeldet. Die Nachricht kommt wenig überraschend – zuletzt wurden bereits Kündigungen beim Arbeitsmarktservice (AMS) angemeldet. Doch was bedeutet das für die Mitarbeiter, Kunden und die gesamte Branche?
Ein Blick auf die Auslage an einer Filiale von “Palmers” in Wien, fotografiert am Montag,
Schulden in Millionenhöhe – Hoffnung auf Investoren schwindet
Die Zahlen sprechen eine klare Sprache: Mit rund 51 Millionen Euro Schulden steht Palmers vor einem wirtschaftlichen Scherbenhaufen. Trotz laufender Verhandlungen mit potenziellen Investoren konnte der dringend benötigte Kapitalfluss nicht rechtzeitig gesichert werden. Nun hofft das Unternehmen, über den Insolvenz-Entgelt-Fonds zumindest die ausstehenden Gehälter der mehr als 500 Mitarbeiter zu sichern.
Das Ende einer Legende?
Palmers, gegründet im Jahr 1914, galt über Jahrzehnte hinweg als Synonym für hochwertige Unterwäsche. Legendäre Werbekampagnen und ein exzellenter Ruf machten das Unternehmen zum Marktführer. Doch die Konkurrenz aus dem Ausland und das veränderte Kaufverhalten der Konsumenten setzten dem Unternehmen zunehmend zu. Während Online-Riesen den Markt dominierten, kämpfte Palmers mit rückläufigen Umsätzen und einer ausbleibenden Modernisierung der Geschäftsstrategie.
Welche Auswirkungen hat die Insolvenz?
Für den österreichischen Einzelhandel ist die Palmers-Pleite ein weiterer schwerer Schlag. Während Kaufkraft und Konsumfreude durch wirtschaftliche Unsicherheiten bereits geschwächt sind, droht mit dem möglichen Aus von Palmers ein weiterer Verlust eines heimischen Traditionsunternehmens. Auch Zulieferer und Produktionspartner werden von der Insolvenz betroffen sein.
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