Insolvenzen steigen dramatisch an
Deutschland schlittert in eine Insolvenzwelle ungekannten Ausmaßes. Die Zahl der Firmenpleiten ist im Januar im Vergleich zum Vorjahr um 14,1 Prozent gestiegen – ein Schocksignal für die Wirtschaft. Besonders betroffen sind die Bauindustrie, das Transportwesen und das Gastgewerbe. Experten warnen: Das ist erst der Anfang.
Augsburg, Bayern, Deutschland – 5. Dezember 2024: Schild mit der Aufschrift „Dauerhaft geschlossen“ vor einem leeren Geschäft.
Zahlen zeigen drastischen Anstieg
Die neuesten Zahlen des Statistischen Bundesamts verdeutlichen die Krise: Im November 2024 meldeten die Amtsgerichte 1.787 Unternehmensinsolvenzen, ein Plus von 18 Prozent gegenüber dem Vorjahr. Die Forderungen der Gläubiger beliefen sich auf satte 2,8 Milliarden Euro – fast doppelt so viel wie im November 2023. Besonders stark betroffen ist der Sektor Verkehr und Lagerei mit 9,0 Insolvenzen pro 10.000 Unternehmen, gefolgt vom Baugewerbe mit 7,5 und dem Gastgewerbe mit 6,9 Insolvenzen pro 10.000 Unternehmen.
“Wir sehen eine bedrohliche Entwicklung. Die Rahmenbedingungen für Unternehmen haben sich massiv verschlechtert”, warnt ein Analyst der Kreditagentur Creditreform. Laut Prognosen könnte 2025 die Zahl der Firmenpleiten auf über 32.000 ansteigen – ein Niveau, das zuletzt in der Finanzkrise 2009 erreicht wurde.
Explodierende Kosten, unsichere Politik und Konsumflaute
Die Gründe für die dramatische Entwicklung sind vielfältig: explodierende Energiekosten, immer mehr Bürokratie, eine unsichere politische Lage und ein rückläufiges Konsumverhalten. Die Sonderregelungen aus der Corona-Zeit, die Unternehmen vor der Insolvenz schützten, sind ausgelaufen – viele Firmen stehen nun vor dem Aus.
Besonders alarmierend: Einige namhafte Unternehmen mussten bereits Insolvenz anmelden. Der Flugtaxi-Hersteller Volocopter meldete im Dezember 2024 Insolvenz an und sucht nun nach Investoren für ein Sanierungskonzept. Auch der Non-Food-Discounter Kodi beantragte im November 2024 ein Schutzschirmverfahren, um sich vor der Insolvenz zu retten. Ziel ist es, bis Frühjahr 2025 einen tragfähigen Sanierungsplan zu entwickeln.
Ist das Schlimmste noch nicht vorbei?
Die Prognosen sind düster: “Wir stehen vor der größten Pleitewelle seit über einem Jahrzehnt”, so ein Wirtschaftsexperte. Vor allem mittelständische Unternehmen könnten die Belastungen nicht mehr stemmen. Es drohen massive Arbeitsplatzverluste und eine anhaltende wirtschaftliche Schwäche.
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