Großhandelspreise auf Rekordhoch
Die deutschen Großhändler schlagen Alarm: Im Januar 2025 stiegen die Großhandelspreise so stark wie seit knapp zwei Jahren nicht mehr. Laut Statistischem Bundesamt legten sie um satte 0,9 Prozent im Vergleich zum Vorjahresmonat zu. Dies ist der höchste Anstieg seit April 2023 und markiert eine dramatische Trendwende. Noch im Dezember 2024 hatte die Erhöhung lediglich bei 0,1 Prozent gelegen.
Lebensmittelpreise. Ein Ehepaar am Kuehlregal in einem Edeka Markt
Besonders Lebensmittelpreise explodieren
Vor allem Lebensmittel treiben die Preisspirale weiter an. Kaffee, Tee, Kakao und Gewürze verteuerten sich um unglaubliche 34,4 Prozent. Auch Zucker, Süßwaren und Backwaren verzeichneten einen Preissprung von 11,0 Prozent, während Milchprodukte, Speiseöle und Fette um 7,0 Prozent teurer wurden. Das bedeutet eine enorme Belastung für Verbraucher, die bereits mit gestiegenen Lebenshaltungskosten zu kämpfen haben.
Nicht alle Preise steigen – Lichtblick bei Rohstoffen
Doch nicht alle Warengruppen verteuerten sich gleichermaßen. Die Preise für Eisen, Stahl und Halbzeuge fielen um 6,3 Prozent, ebenso wie die für Datenverarbeitungs- und Peripheriegeräte (-6,2 Prozent). Auch chemische Erzeugnisse verzeichneten ein Minus von 2,6 Prozent. Diese Preisrückgänge könnten sich jedoch nur als kurzfristige Entlastung erweisen, da die Energiepreise weltweit weiterhin volatil sind.
Experten warnen vor wirtschaftlicher Stagnation
Trotz der Preissteigerungen erwartet der Bundesverband Großhandel, Außenhandel, Dienstleistungen (BGA) für 2025 eine Stagnation beim inflationsbereinigten Umsatz. “Schlechtere Zahlen habe ich bisher nie gesehen”, erklärte BGA-Präsident Dirk Jandura kürzlich. Zwei Drittel der Großhändler mussten in den letzten sechs Monaten sinkende Umsätze verkraften, und für 2025 rechnen 40 Prozent mit weiteren Rückgängen.
Folgen für Verbraucher und Wirtschaft
Die steigenden Großhandelspreise werden zwangsläufig an die Endkunden weitergegeben. Die Inflation, die im Januar noch bei 2,3 Prozent lag, dürfte in den kommenden Monaten weiter steigen. “Das ist eine fatale Entwicklung für Wirtschaft und Verbraucher”, so ein Brancheninsider. Besonders kleine und mittelständische Unternehmen (KMU) stehen vor großen Herausforderungen, da sie die höheren Einkaufspreise nicht eins zu eins weitergeben können.
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