Die Krise der deutschen Industrie fordert das nächste Opfer: Die Aalener Firma Mapal, einer der weltweit führenden Hersteller von Präzisionswerkzeugen, kündigt an, Stellen in ihrem Stammsitz abbauen zu müssen. Eine bittere Nachricht für die Belegschaft – und ein weiteres Alarmsignal für den Wirtschaftsstandort Deutschland.
Werkzeugproduktion der Firma Mapal
Automobilkrise trifft Zulieferer mit voller Wucht
Seit Jahren kämpft die deutsche Automobilindustrie mit sinkenden Absatzzahlen, verschärften Klimavorgaben und einer wankenden Wirtschaftspolitik. Nun zeigt sich die Schockwelle in der Zulieferindustrie: Mapal, stark von der Automobilbranche abhängig, sieht sich gezwungen, “strukturelle Anpassungen” vorzunehmen. Ein Unternehmenssprecher spricht von einer “anhaltend schwachen Nachfrage nach Präzisionswerkzeugen”, die den Stellenabbau unausweichlich mache.
Die Entscheidung ist uns schwergefallen
Jochen Kress, geschäftsführender Gesellschafter von Mapal, betont die soziale Verantwortung des Unternehmens: “Als Familienunternehmen sind wir unserer Belegschaft besonders verbunden.” Dennoch sieht er keine Alternative, um die “langfristige Wettbewerbsfähigkeit” zu sichern. Man wolle faire und sozialverträgliche Lösungen finden, doch wie viele Arbeitsplätze letztlich verloren gehen, bleibt offen.
Verlagerung ins Ausland statt Standorttreue?
Trotz des Bekenntnisses zum Standort Aalen stellt sich die Frage: Bleibt Mapal langfristig in Deutschland, oder wird, wie bei vielen anderen Traditionsunternehmen, schrittweise ins Ausland verlagert? Bereits jetzt investieren zahlreiche Unternehmen verstärkt in Produktionsstandorte jenseits der deutschen Grenzen – angetrieben von hohen Energiekosten, ausufernder Bürokratie und unklarer Wirtschaftspolitik.
Wer stoppt den Abwärtstrend?
Die Mapal-Krise reiht sich ein in eine bedrohliche Entwicklung: Immer mehr Unternehmen reduzieren ihre Belegschaft oder schließen ganz. Die Politik beschwört Investitionen in “strategische Zukunftsprojekte”, doch die Realität zeigt: Die Deindustrialisierung Deutschlands ist in vollem Gange. Bleibt die Frage: Wann wird gehandelt – und von wem?
Die Verhandlungen mit dem Betriebsrat stehen bevor.
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