Das Münchner Flugtaxi-Startup Lilium steht erneut an einem kritischen Punkt. Nachdem das Unternehmen monatelang ums Überleben kämpfte, bringt nun ein neuer Großinvestor Hoffnung – doch reicht das aus, um den Absturz zu verhindern?
150 Millionen Euro von slowakischem Investor zugesagt
Das Elektro-Flugtaxi des Herstellers Lilium in einer Werkshalle.
Lilium kann sich auf eine Kapitalzusage von 150 Millionen Euro durch den slowakischen Unternehmer Marian Boček, Gründer des Batterieherstellers InoBat, stützen. Das Geld soll über seine Investmentgesellschaft DTM Investments fließen und einen erheblichen Teil der benötigten 200 Millionen Euro decken, die zur Rettung des Unternehmens notwendig sind. Die Unsicherheit bleibt jedoch bestehen: Bislang ist kein Geld auf den Lilium-Konten eingegangen.
Von der Pleite zum Neustart?
Die letzten Monate waren ein wirtschaftlicher Höllenritt: Im Oktober 2024 rutschte Lilium in die Insolvenz, nachdem die Regierung sich gegen staatliche Unterstützung entschied. Der drastische Sparkurs traf alle hart – über 1.000 Mitarbeiter verloren ihre Jobs, dann zum grössten Teil wieder zurück geholt wurden. Ein Investorenkonsortium wollte das Unternehmen retten, doch der endgültige Durchbruch blieb aus.
Nun scheint mit Boček ein neuer Hoffnungsträger gefunden zu sein. Die Unternehmensführung hat sich entschlossen, vorerst keine zweite Insolvenz anzumelden, in der Hoffnung, dass die versprochenen Mittel tatsächlich fließen. Doch Branchenkenner bleiben skeptisch: „Ohne handfeste Beweise bleibt es ein Versprechen auf Zeit,“ warnt ein ehemaliger Mitarbeiter.
Die große Unbekannte: Vertrauen in den Investor
Obwohl Boček und sein Team bekräftigen, dass die Investition kommen wird, gibt es keine festen Zahlungsfristen. Die Belegschaft von Lilium wurde per E-Mail darüber informiert, dass der Betrieb vorerst weiterläuft. Doch die Nerven liegen blank: Falls das Geld nicht bald kommt, könnte eine zweite Insolvenz unvermeidlich sein.
Sollte die Kapitalzusage jedoch tatsächlich eingehalten werden, könnte Lilium einen Neustart wagen. Die kommenden Wochen werden entscheidend sein, um die Weichen für die Zukunft des Unternehmens zu stellen.
Die nächsten Wochen entscheiden alles
Liliums Schicksal hängt am seidenen Faden. Das Unternehmen muss nicht nur das Vertrauen der Investoren sichern, sondern auch den laufenden Betrieb stabilisieren. Sollte das Geld nicht rechtzeitig fließen, steht das nächste Insolvenzverfahren wohl bereits in den Startlöchern.
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