Regierung verhängt zweijähriges Kaufverbot für Ausländer
In einer entschlossenen Reaktion auf die wachsende Wohnraumknappheit hat die australische Regierung angekündigt, den Erwerb bestehender Wohnimmobilien durch ausländische Investoren für einen Zeitraum von zwei Jahren zu untersagen. Diese Regelung tritt am 1. April 2025 in Kraft und gilt bis zum 31. März 2027. Finanzminister Jim Chalmers und Wohnungsbauministerin Clare O’Neil betonten in ihrer gemeinsamen Erklärung, dass diese Maßnahme jährlich etwa 1.800 Immobilien für einheimische Käufer verfügbar machen soll. Eine Überprüfung wird entscheiden, ob das Verbot über den genannten Zeitraum hinaus verlängert wird.
Luftaufnahme des historischen Stadtzentrums von Beechworth an einem warmen Sommertag in Victoria
Wohnungsmarktkrise erreicht kritischen Höhepunkt
Die Wohnkosten in Australien sind der Hauptfaktor für die steigenden Lebenshaltungskosten und haben die öffentliche Unzufriedenheit auf ein Rekordniveau getrieben. Die bevorstehenden Parlamentswahlen bis Mai 2025 erhöhen den politischen Druck, effektive Lösungen für die Wohnraumproblematik zu präsentieren. Die Opposition hat ähnliche Maßnahmen vorgeschlagen, was die Dringlichkeit des Themas unterstreicht. Die Regierung hat bereits Reformen wie ein gemeinsames Eigenkapitalprogramm und Steueranreize für Entwickler eingeführt, mit dem Ziel, bis 2030 insgesamt 1,2 Millionen neue Wohnungen zu schaffen.
Expertenmeinungen zur Wirksamkeit des Verbots
Einige Experten äußern Zweifel an der Effektivität des Verbots, da ausländische Investoren weniger als 2 % des australischen Immobilienmarktes ausmachen. Dennoch sieht die Regierung in dieser Maßnahme einen wichtigen Schritt zur Entlastung des Marktes. Zusätzlich werden der australischen Steuerbehörde 5,7 Millionen Dollar über vier Jahre zur Verfügung gestellt, um die Durchsetzung des Verbots sicherzustellen.
Weitere Initiativen zur Förderung des Wohnungsbaus
Parallel zu dem Kaufverbot für Ausländer haben Australiens größte Bauunternehmen und Immobilienakteure ein Programm vorgeschlagen, das die Zinssätze für Erstkäufer von Eigenheimen deckeln soll, um die Erschwinglichkeit von Wohnraum zu verbessern. Dieses von der Property Council of Australia unterstützte Programm zielt darauf ab, die Zinssätze zu begrenzen und Anzahlungen auf 5 % für neue Häuser oder Wohnungen festzulegen. Die Initiative würde durch staatliche Garantien abgesichert, um das Risiko für Kreditgeber zu minimieren. Diese Vorschläge kommen zu einem Zeitpunkt, an dem die Reserve Bank of Australia ihre nächste Sitzung plant und das Thema Wohnraum im politischen Diskurs sowohl von Premierminister Anthony Albanese als auch von Oppositionsführer Peter Dutton intensiv diskutiert wird.
Langfristige Strategien zur Bewältigung der Krise
Die Regierung plant, die Produktivitätskommission zu beauftragen, schnellere Genehmigungsverfahren für Wohnungsbauprojekte und eine flexiblere Arbeitsmarktpolitik zu fördern, um die sinkende Produktivität im Bausektor anzugehen. Zusätzlich fordert der Property Council die Verlängerung des “New Home Bonus” und des “Housing Support Program”, um den Wohnungsbau weiter anzukurbeln. Diese Maßnahmen sind Teil einer umfassenderen Strategie, die darauf abzielt, die anhaltende Wohnraumkrise zu bewältigen und den Australiern den Zugang zu Wohneigentum zu erleichtern.
Australien setzt mit diesen Maßnahmen ein klares Zeichen
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