Marburg streicht seinen traditionellen Rosenmontagsumzug – aus Kostengründen und wegen immer strengerer Sicherheitsvorgaben. Statt des gewohnten Umzugs durch die Stadt setzt die Universitätsstadt auf eine alternative Feierform.
Bayern feiert Karneval auf den Straßen.
Tradition vor dem Aus – Sicherheitsauflagen treiben Kosten in die Höhe
Der Marburger Festausschuss hat die Reißleine gezogen: “Der bisherige Rosenmontagszug mit seinen Absperrungen ist in der aktuellen Form nicht mehr finanzierbar”, erklärt Zugmarschall Toni Ahlendorf. Besonders die verschärften Sicherheitsauflagen haben die Kosten explodieren lassen. Die Stadt muss immer mehr in Straßensperren, Ordner und Polizei investieren – Geld, das nicht vorhanden ist.
Statt Zug: Karneval auf Festmeile
Ganz auf die Fastnacht verzichten will Marburg aber nicht. Statt eines Umzugs soll eine Straße für dreieinhalb Stunden zur “närrischen Festmeile” umfunktioniert werden. Dort sollen Karnevalswagen, Fußgruppen und Kamelle weiterhin ihren Platz finden. Neu sind Programmpunkte wie Zauberer, Kinderspiele und Tanzeinlagen auf einer Bühne.
“Frischer Wind statt Stillstand” – doch nicht alle sind begeistert
Ahlendorf versucht, dem neuen Konzept etwas Positives abzugewinnen: “Wir bringen mal etwas frischen Wind in die Veranstaltung.” Auch Festausschuss-Präsident Lars Küllmer betont, dass die Feier länger andauern werde als der bisherige Umzug und zugleich weniger Verkehrsprobleme verursache. Doch viele Karnevalsfans sind enttäuscht. “Ohne den Umzug ist es einfach nicht dasselbe”, beklagen Anhänger des Marburger Karnevals.
Wachsende Bürde für Veranstalter deutschlandweit
Marburg steht nicht allein mit seinem Problem. Immer mehr Städte in Deutschland haben mit steigenden Kosten und strengeren Sicherheitsvorschriften zu kämpfen. Was früher ein harmloser Umzug war, wird heute zur organisatorischen Mammutaufgabe.
Droht der närrischen Tradition in ganz Deutschland das Aus? Oder können alternative Konzepte den Karneval retten?
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