Strafzölle als Profitmaschine
BlueScope Steel (BSL.AX), Australiens größter Stahlproduzent, reibt sich die Hände: Die von US-Präsident Donald Trump verhängten 25-prozentigen Zölle auf Stahl- und Aluminiumimporte treiben die Preise in Nordamerika in die Höhe. CEO Mark Vassella zeigt sich optimistisch und erwartet satte Profite für sein Unternehmen. “Wenn die Preise steigen, dann profitieren wir. Und genau das sehen wir gerade!” sagte Vassella.
Der berühmte Hafen von Sydney in Australien und der Ozeanhafen.
Aktienkurs explodiert nach Gewinnsprung
Die Bilanz von BlueScope spricht für sich: Trotz eines Rückgangs des Nettogewinns um 59 % auf 179,1 Millionen australische Dollar (A$) übertraf das Unternehmen die Erwartungen. Analysten hatten mit nur 170 Millionen A$ gerechnet. Der Markt reagierte euphorisch: Die BlueScope-Aktie kletterte um 12 % auf den höchsten Stand seit August 2021, während der S&P/ASX 200-Index um 0,7 % nachgab.
USA als größter Gewinnbringer
Mit fünf Werken in Nordamerika ist BlueScope dort bereits tief verwurzelt. Das Hauptwerk, die North Star Mill in Ohio, produziert 3 Millionen Tonnen Stahl pro Jahr. Im Vergleich dazu exportiert BlueScope nur 300.000 Tonnen aus Australien in die USA. “Es geht hier um 300.000 gegen 3 Millionen Tonnen – der Einfluss der Zölle auf uns ist eindeutig positiv”, erklärt Vassella.
Historischer Preisanstieg als Vorbild
Trumps letzte Zölle auf Stahl hatten die Preise von 500 auf bis zu 900 US-Dollar pro Tonne getrieben. Sollte sich dieses Muster wiederholen, würde BlueScope als heimischer Produzent massiv profitieren. “Wir stehen vor einer lukrativen Marktverschiebung”, betont Vassella.
Neue Herausforderungen durch Handelskonflikte
Während BlueScope von den steigenden Stahlpreisen profitiert, warnen Analysten vor möglichen Gegenreaktionen anderer Handelspartner. Die EU und China haben bereits signalisiert, dass sie über eigene Strafzölle nachdenken, um ihre heimische Industrie zu schützen. Besonders europäische Autobauer könnten unter höheren Stahlpreisen leiden, was langfristig zu einem Rückgang der Nachfrage führen könnte.
BlueScope erweitert Kapazitäten
Angesichts der positiven Marktentwicklung plant BlueScope, seine Kapazitäten in den USA weiter auszubauen. Das Unternehmen investiert bereits in die Modernisierung seiner Produktionsanlagen in Ohio und plant, die jährliche Produktion um weitere 500.000 Tonnen zu erhöhen. “Wir setzen auf langfristige Marktchancen und verstärken unsere Wettbewerbsfähigkeit”, erklärte Vassella.
Dividende steigt, Zukunft sieht rosig aus
BlueScope hat auf die positive Entwicklung reagiert und die Dividende um 20 % auf 30 australische Cent pro Aktie erhöht. Der nordamerikanische Markt trug im letzten Halbjahr 42 % zum Gesamtumsatz des Unternehmens bei – eine klare Bestätigung für die strategische Ausrichtung.
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