Die neuesten Daten des Statistischen Bundesamtes zeigen ein komplexes Bild der deutschen Industrie. Während der Auftragsbestand im Verarbeitenden Gewerbe im Dezember 2024 um 0,2 % gegenüber dem Vormonat gestiegen ist, legte der Auftragseingang im selben Zeitraum real um 6,9 % zu. Ohne Großaufträge betrug der Anstieg allerdings nur 2,2 %, was auf eine weiter anhaltende Unsicherheit in der Branche hindeutet.
Bau einer Industrieanlage
Branchen im Fokus: Gewinner und Verlierer
Besonders der Sonstige Fahrzeugbau profitierte im Dezember von einem starken Wachstum und verzeichnete einen Zuwachs des Auftragsbestands um 3,0 %. Auch der Maschinenbau konnte mit einem Plus von 0,4 % leicht zulegen. Der gesamte Auftragseingang in diesem Bereich stieg sogar um 8,6 %. Auf der anderen Seite der Skala stehen die Automobilindustrie, die einen Rückgang des Bestands um 0,4 % sowie einen Rückgang des Auftragseingangs um 3,2 % hinnehmen musste, sowie die Herstellung elektrischer Ausrüstungen (-0,5 %).
Inlandsnachfrage als treibende Kraft
Während der Auftragsbestand im Inland um 2,0 % zulegen konnte, sank der Bestand an Aufträgen aus dem Ausland um 0,9 %. Der gesamte Auftragseingang im Inland stieg im Dezember um 14,6 %, was hauptsächlich auf Großaufträge im Fahrzeugbau zurückzuführen ist. Hingegen legten die Auslandsaufträge nur um 1,4 % zu, wobei Bestellungen aus der Eurozone um 6,2 % stiegen und aus Nicht-Euro-Ländern um 1,5 % zurückgingen. Diese Zahlen unterstreichen, dass sich die Nachfrage nach deutschen Industrieprodukten derzeit stärker auf den heimischen Markt konzentriert.
Langfristige Herausforderungen bleiben bestehen
Trotz der positiven Entwicklung im Dezember bleibt die deutsche Industrie unter Druck. Bereits im Oktober 2024 berichteten 41,5 % der Unternehmen von Auftragsmangel – der höchste Wert seit der Finanzkrise 2009. Besonders betroffen sind der Maschinenbau sowie die Metall- und Elektroindustrie, die sich weiterhin mit strukturellen Problemen und einer schwächelnden Nachfrage konfrontiert sehen.
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