Alarmierende Handelsbarrieren bedrohen Schweizer Pharmaindustrie
Die Direktorin des Staatssekretariats für Wirtschaft (SECO), Helene Budliger Artieda, drängt auf unverzügliche Verhandlungen über ein Freihandelsabkommen mit den USA. Hintergrund sind Pläne der US-Regierung unter Präsident Donald Trump, Importzölle von 25 Prozent auf Medikamente zu erheben, was die Schweizer Pharmaindustrie hart treffen könnte. Budliger Artieda betont: “Unsere Pharmafirmen produzieren schon viel in den USA. Kein Land investiert in den USA mehr in Forschung und Entwicklung als die Schweiz.” Zudem zahlen Schweizer Unternehmen in den USA durchschnittliche Jahreslöhne von 140.000 Dollar. Sie unterstreicht: “Wir machen seit langem genau das, was die neue Regierung will.” Dennoch könnten die angekündigten Zölle erhebliche Auswirkungen auf die Branche haben.
CEO von Novartis, Vas Narasimhan, spricht auf dem Jahrestreffen des Weltwirtschaftsforums in Davos.
Freihandelsabkommen: Chancen und Herausforderungen
Die Schweiz zeigt grundsätzlich Interesse an neuen Handelsabkommen. Auf die Frage, ob ein solches Abkommen mit den USA nur realistisch sei, wenn die Landwirtschaft ausgenommen werde, antwortet Budliger Artieda pragmatisch: “In der Schweiz wachsen keine Orangen, in Florida schon.” Sie sieht Potenzial, Zölle auf bestimmte Produkte zu senken, ohne die heimische Landwirtschaft zu gefährden. Dies könnte den bilateralen Handel fördern und beiden Seiten Vorteile bringen.
Menschenrechte im Fokus: Dialog mit China wird intensiviert
Neben den USA richtet die SECO-Chefin ihren Blick auch auf China. Sie betont, dass wirtschaftliche Interessen nicht über Menschenrechten stehen dürfen. Die Schweiz und China haben sich darauf geeinigt, das 2014 geschlossene Freihandelsabkommen zu modernisieren und ein aktualisiertes Nachhaltigkeitskapitel einzufügen. Budliger Artieda hebt hervor: “Wir sind die einzige westliche Nation, die einen Dialog zu Arbeitnehmerrechten mit China führt.” Besonders die Situation der Uiguren steht dabei im Fokus. Dieser Austausch soll weiter intensiviert werden, um nachhaltige Verbesserungen zu erzielen.
Dringender Handlungsbedarf: Wirtschaftliche Stabilität sichern
Angesichts der drohenden Handelsbarrieren und der globalen politischen Spannungen ist rasches Handeln geboten. Die Schweiz muss ihre Handelsbeziehungen diversifizieren und stärken, um wirtschaftliche Stabilität zu gewährleisten. Die vorgeschlagenen Freihandelsgespräche mit den USA könnten ein wichtiger Schritt in diese Richtung sein. Es bleibt abzuwarten, wie die US-Regierung auf diese Initiative reagieren wird und welche Auswirkungen dies auf die Schweizer Wirtschaft haben wird.
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