Traditionsunternehmen in Not: Automobilkrise zwingt Maschinenbauer zum massiven Stellenabbau
Der nächste Schlag für die deutsche Industrie: Die Maschinenfabrik Heller in Nürtingen streicht 224 Vollzeitstellen. Der Grund? Ein dramatischer Einbruch im Automobilgeschäft, das bislang das Herzstück des Unternehmens bildete.
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Neues 5-Achs-Bearbeitungszentrum F 6000 von HELLER
Radikaler Personalabbau zum 1. April
Zum 1. April 2025 sollen die Stellen dauerhaft wegfallen. 150 Mitarbeiter müssen in eine Transfergesellschaft wechseln, die ihnen innerhalb eines Jahres eine neue berufliche Perspektive bieten soll. Nach dieser Frist erlischt die Gesellschaft. Weitere 74 Stellen werden durch natürliche Fluktuation und Arbeitszeitreduzierungen gestrichen.
Der Betriebsratsvorsitzende Stefan Haag spricht von einer “schmerzlichen, aber leider notwendigen” Entscheidung. “Es sind nicht alle begeistert, dass sie jetzt weniger Geld bekommen. Aber es ist besser, Stunden zu entlassen statt Menschen.”
Krise trifft die gesamte Belegschaft
Heller ist mit weltweit 2600 Mitarbeitern international aufgestellt, doch die Krise der Automobilbranche trifft den Maschinenbauer ins Mark. Die Nachfrage nach Maschinen zur Bearbeitung von Kurbel- und Nockenwellen bricht dramatisch ein. “Hier geht es nicht ums Profitscheffeln, sondern ums Überleben des Unternehmens”, so Haag weiter.
Neuer Investor, neue Hoffnungen?
Anfang Februar wurde bekannt, dass die US-Investmentgesellschaft H.I.G. Capital bei Heller einsteigt. Der neue Mehrheitseigner verspricht Investitionen in zukunftsfähige Technologien und die Erschließung neuer Märkte. Doch ob das reicht, um den Standort Nürtingen langfristig zu sichern, bleibt ungewiss.
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