Die KTM-Gruppe bleibt auch über die Feiertage hinweg im Krisenmodus. Manager und Anwälte arbeiten unermüdlich daran, Folgepleiten innerhalb des Konzerns zu verhindern, obwohl klar ist, dass einige Insolvenzen unvermeidlich sind.
Sanierungsmaßnahmen und Zahlungsstopp
Im Bericht des KTM-AG-Sanierungsverwalters Peter Vogl, der bei der Tagsatzung am 20. Dezember vorgelegt wurde, deutete sich das Ausmaß der Krise bereits an. Eine zentrale Maßnahme, um die finanziellen Belastungen zu reduzieren, ist ein Zahlungsstopp an “nicht betriebsnotwendige Tochtergesellschaften”. Laut Vogl wird dies unweigerlich zu weiteren Insolvenzen innerhalb der Gruppe führen.
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Gleichzeitig sollen Tochtergesellschaften, die für den Betrieb essenziell sind, weiterhin finanziell unterstützt werden. Diese “leistungsangemessene Alimentierung” soll die Funktionstüchtigkeit des Konzerns sicherstellen. Forderungen aus der Zeit vor dem 30. November hingegen werden nicht mehr bedient, was bei einigen Tochtergesellschaften zur Zahlungsunfähigkeit führen könnte.
Unklare Lage bei Folgeinsolvenzen
Zunächst war von drei weiteren Gesellschaften die Rede, die Insolvenz anmelden könnten. Diese Zahl hat sich jedoch mehrfach geändert. Es scheint, dass durch konzerninterne Maßnahmen und Gespräche mit Banken versucht wird, die Pleiten zu verhindern – teilweise offenbar mit Erfolg. Der aktuelle Stand deutet darauf hin, dass ein oder zwei Gesellschaften in den nächsten Tagen Insolvenzanträge stellen könnten. Betroffen sind vor allem Firmen aus dem IT-Bereich, die stark unter dem Zahlungsstopp leiden.
Bereits eingetretene Insolvenzen
Eine erste Folgeinsolvenz innerhalb des KTM-Konzerns gab es bereits am 13. Dezember mit der Vöcklabrucker Metallgießerei GmbH. Einige Geschäftsbereiche wurden dort bereits geschlossen, und die Verwertung des Unternehmens ist im Gange.
Bemühungen um Schadensbegrenzung
Hinter den Kulissen wird fieberhaft daran gearbeitet, weitere Insolvenzen durch interne Umstrukturierungen oder Verhandlungen mit Banken abzuwenden. Dennoch bleibt die Lage angespannt. Die nächsten Tage werden zeigen, ob und in welchem Umfang weitere Unternehmen des KTM-Konzerns in die Insolvenz gehen müssen.
Die Entwicklungen werfen ein Schlaglicht auf die Herausforderungen, mit denen die KTM-Gruppe und ihre Tochtergesellschaften aktuell kämpfen, und verdeutlichen die weitreichenden Folgen der finanziellen Schieflage des renommierten Motorradherstellers.
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