Wien Flughafen bricht alle Rekorde
2024 war ein Jahr der Superlative für den Flughafen Wien-Schwechat. Mit 31,72 Millionen Passagieren erzielte der Flughafen das beste Ergebnis seiner 70-jährigen Geschichte. „2024 war ein absolutes Rekordjahr für den Flughafen Wien – das beste in unserer Geschichte“, erklärte Julian Jäger, CEO der Flughafen Wien AG. Diese Zahl liegt rund 50.000 Passagiere über dem Vor-Corona-Jahr 2019. Auch das Frachtvolumen erreichte mit 297.945 Tonnen einen historischen Höchststand.
picture alliance / Zoonar | Otto Pleska
Doch die Erfolgsgeschichte des Wiener Flughafens steht in einem bemerkenswerten Kontrast zu Deutschland, wo hohe Kosten für Flughafenbetrieb, Personal und Regulierungen zunehmend Fluggesellschaften in die Nachbarländer drängen.
Der Flughafen als Wachstumsmotor
Der Erfolg des Flughafens Wien ist nicht isoliert zu betrachten. Auch die Auslandstöchter des Konzerns, darunter die Flughäfen in Malta und Košice, trugen mit einem Passagierwachstum von 9,1 Prozent und insgesamt 42 Millionen Fluggästen zur positiven Bilanz bei. „Diese Zahlen sind nicht nur ein Erfolg für Wien, sondern auch für unsere gesamte Gruppe“, betonte Jäger.
Im Gegensatz dazu kämpfen deutsche Flughäfen wie Frankfurt und München mit stagnierendem Wachstum. Gründe dafür sind unter anderem hohe Betriebskosten, strengere Regulierungen und eine zunehmend schwierige Wettbewerbssituation.
Blick auf 2025: Wachstum trotz globaler Herausforderungen
Die Prognosen für 2025 sind für den Flughafen Wien weiterhin optimistisch. Erwartet werden ein Umsatz von nahezu einer Milliarde Euro, ein EBITDA von 440 Millionen Euro und ein Periodenüberschuss von etwa 230 Millionen Euro. Diese Zahlen zeigen, dass der Flughafen Wien nicht nur widerstandsfähig gegenüber Krisen ist, sondern sich auch in der Nach-Corona-Ära als treibender Motor für Wachstum etabliert hat.
Hohe deutsche Kosten als Chance für Wien
Der Aufschwung des Wiener Flughafens steht in direktem Zusammenhang mit den Problemen, denen Fluggesellschaften in Deutschland begegnen. Durch hohe Landegebühren, überbordende Bürokratie und teure Umweltauflagen weichen immer mehr Airlines auf kostengünstigere Alternativen wie Wien aus. Besonders die zentrale Lage Wiens und die effiziente Infrastruktur machen den Flughafen für internationale Fluggesellschaften attraktiv.
Wachstumsstrategie und langfristige Perspektiven
Die Flughafen Wien AG plant, die Verbindungen nach Asien, Nordamerika und Afrika weiter auszubauen. Gleichzeitig wird die Infrastruktur modernisiert, um den steigenden Passagierzahlen gerecht zu werden. „Wir müssen uns nicht nur in Bezug auf Passagierzahlen, sondern auch in Sachen Servicequalität und technologische Weiterentwicklung weiter verbessern“, so Jäger abschließend.
Wien positioniert sich somit nicht nur als europäisches Drehkreuz, sondern auch als Gewinner in einem Markt, der von den hohen Kosten in Deutschland geprägt wird. Dies wirft die Frage auf, ob Deutschland sich langfristig noch als Standort für den internationalen Luftverkehr behaupten kann.
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