Der Kern der Entscheidung:
Der finnische Papierhersteller Metsä Group stellt in seinem Werk in Kreuzau eine Papiermaschine still und streicht bis zu 120 Arbeitsplätze. Das Unternehmen richtet den Fokus künftig ausschließlich auf die Produktion von Tissue-Produkten wie Toilettenpapier, Küchenpapier und Taschentüchern. Ziel ist es, das Werk langfristig zukunftsfähig zu machen – eine Entscheidung, die im aktuellen Marktumfeld als notwendig angesehen wird.
picture alliance / ZB | Sascha Steinach
Der Hintergrund:
Die Papierbranche steht unter immensem Druck. Steigende Energie- und Rohstoffpreise setzen Hersteller europaweit unter Zugzwang. Kreuzau, eines der größten Tissue-Werke in Europa, liefert nicht nur Hygieneprodukte für Haushalte und Fachbetriebe, sondern auch Spezialpapiere wie fettdichte Verpackungen. Doch die stark gestiegenen Kosten zwingen Metsä, sich auf das profitablere Geschäftsfeld der nachhaltigen Tissue-Produkte zu konzentrieren.
Die Strategie dahinter:
Laut Tobias Lüning, dem Deutschlandchef von Metsä, soll die Maßnahme die Wettbewerbsfähigkeit des Werks sichern. Das Unternehmen strebt eine Führungsrolle im Markt für nachhaltige Hygienepapiere an. Dazu zählen:
- Fokus auf Produkte mit hoher Nachfrage wie Toilettenpapier und Küchentücher.
- Optimierung der Produktionskapazitäten durch Stilllegung alter Maschinen.
- Stärkung der Position in Mitteleuropa durch Konzentration auf Kernprodukte.
Die Auswirkungen:
Für die Belegschaft sind die Pläne ein harter Schlag. Verhandlungen mit dem Betriebsrat sollen nun beginnen, um soziale Abfederungen zu ermöglichen. Mit einem Jahresumsatz von 1,3 Milliarden Euro im Tissue-Segment bleibt Metsä einer der großen Player. Dennoch wirft der Stellenabbau ein Schlaglicht auf die strukturellen Herausforderungen der Branche und die Kostenbelastung, die viele Unternehmen derzeit an ihre Grenzen bringt.
Vielen Dank für den wichtigen Hinweis!
Leave a comment