Die Modewelt steht vor einer möglichen Rettungsaktion: Der Düsseldorfer Händler Peek & Cloppenburg (P&C) hat ein Angebot für die insolvente Textilkette Sinn abgegeben. Das Ziel: Das Traditionsunternehmen als Sinn GmbH mit Hauptsitz in Hagen und allen 41 Filialen weiterzuführen. Doch ob der Deal gelingt, liegt in den Händen der Gläubiger und des Bundeskartellamts. Für die rund 1500 Mitarbeiter bleibt die Zukunft ungewiss.
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Die Hintergründe zur Insolvenz:
Sinn, 1849 gegründet und vor allem in Nordrhein-Westfalen vertreten, kämpft seit Jahren mit wirtschaftlichen Problemen. Bereits im August 2024 meldete das Unternehmen Insolvenz in Eigenverwaltung an. Trotz weiterlaufendem Betrieb und Gesprächen mit Investoren konnte bislang keine Lösung gefunden werden. Die Gläubigerversammlung im März wird entscheidend – und könnte über das Schicksal der gesamten Modekette bestimmen.
P&C Düsseldorf mit ehrgeizigen Plänen:
Das Angebot von P&C sieht vor, alle bestehenden Filialen zu erhalten. Ein Sprecher des Unternehmens äußerte sich jedoch nicht zu möglichen Stellenstreichungen oder Umbauten. Der Modehändler, der erst 2023 ein eigenes Sanierungsverfahren abschloss, agiert mittlerweile wieder profitabel und möchte mit der Übernahme seine Marktposition stärken. Ein potenzieller Interessenkonflikt: Auch Sinn-Gesellschafterin Isabella Göbel erwägt eine Fortführung.
Warum es darauf ankommt:
Sollte P&C die Zustimmung der Gläubiger und des Kartellamts erhalten, wäre das ein wichtiger Schritt zur Rettung von Sinn und zur Sicherung von 1500 Arbeitsplätzen. Dennoch bleibt das Risiko einer Umstrukturierung bestehen. Branchenexperten sehen in der Übernahme nicht nur eine Chance für Sinn, sondern auch eine strategische Expansion für P&C, das sich gegen den internationalen Wettbewerb behaupten muss.
P&C war doch auch schon einmal Insolvent, wenn ich mich nicht irre!