Das Moss Landing Power Plant in Monterey County, Kalifornien, steht erneut im Zentrum einer Katastrophe. Ein verheerendes Feuer brach am Donnerstag aus und zwang mehr als 2.000 Anwohner, ihre Häuser zu verlassen. „Das Risiko durch chemische Stoffe ist zu hoch, wir mussten handeln“, erklärte Sheriff-Kommandant Andres Rosas.
Quelle: Twitter
Batteriebrand – Ein unberechenbares Risiko
Das Kraftwerk, das als weltweit größtes Batteriespeicherzentrum mit 750 Megawatt Leistung gilt, wurde um 15 Uhr von einem Feuer heimgesucht. Bis in die Abendstunden breitete sich das Feuer aus und zerstörte 40 % der Gebäude mit Lithium-Ionen-Batterien. Feuerwehrleute entschieden sich, die Flammen kontrolliert abbrennen zu lassen. „Ein Eingreifen wäre zu gefährlich“, hieß es von offizieller Seite.
Die kalifornische Energieversorgung gerät ins Wanken. Lithium-Ionen-Batterien, die Hauptspeicher für erneuerbare Energien, stehen aufgrund ihrer explosiven Eigenschaften in der Kritik. Bereits 2021 sorgte eine Fehlfunktion für erhebliche Schäden am Standort. „Das hier ist nicht das erste Mal“, bestätigte Rosas.
Schulen geschlossen – Gefahr noch nicht gebannt
Während Santa Cruz County Public Health meldete, dass keine unmittelbare Gesundheitsgefahr besteht, bleibt die Lage angespannt. Alle Schulen im North Monterey County Unified School District blieben am Freitag geschlossen. Der Distrikt betreut über 4.500 Schüler – viele von ihnen sind direkt betroffen. Ein Evakuierungszentrum wurde im Castroville Rec Center eingerichtet.
Experten fordern Konsequenzen
„Das ist der Preis für unsere Abhängigkeit von erneuerbaren Energien“, so ein Brancheninsider. Nach einem ähnlichen Vorfall 2023 unterzeichnete Gouverneur Gavin Newsom ein Gesetz zur Verbesserung der Sicherheitsprotokolle. Doch offensichtlich reicht dies nicht aus. Stimmen werden laut, dass striktere Kontrollen und alternative Technologien notwendig sind.
Folgen für Umwelt und Wirtschaft
Die betroffene Region grenzt an sensible Ökosysteme wie das Elkhorn Slough State Marine Reserve. Experten warnen vor möglicher chemischer Kontamination. Gleichzeitig ist das Kraftwerk ein Schlüsselakteur im kalifornischen Stromnetz. „Jeder Ausfall hat weitreichende Konsequenzen“, erklärte ein Sprecher von Vistra Energy, dem Betreiber.
Die Ursache des Feuers bleibt unklar, doch eine Untersuchung soll folgen. Ob der Betrieb am Standort überhaupt fortgeführt werden kann, ist fraglich. Es bleibt abzuwarten, ob Kalifornien aus diesem Vorfall die richtigen Schlüsse zieht – bevor es erneut brennt.
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