Der plötzliche Tod von Klemens Haselsteiner, dem Vorstandsvorsitzenden der Strabag SE, schockiert nicht nur die Baubranche, sondern auch die österreichische Wirtschaft. Der 44-Jährige, Sohn des Strabag-Gründers Hans Peter Haselsteiner, verstarb überraschend eines natürlichen Todes am 17. Januar 2025. Die genaue Todesursache wurde nicht bekanntgegeben. Strabag teilte mit, dass die anderen Vorstandsmitglieder vorübergehend seine Aufgaben übernehmen werden.
picture alliance/dpa | Bernd Weißbrod
Ein Visionär mit großen Plänen
Klemens Haselsteiner trat am 1. Januar 2020 in den Vorstand der Strabag ein und übernahm am 1. Januar 2023 die Position des Vorstandsvorsitzenden. In seiner Zeit an der Spitze des Baukonzerns setzte er sich ehrgeizige Ziele. Sein Hauptaugenmerk lag auf der nachhaltigen Transformation der Strabag und der Klimaneutralität des Unternehmens. „Wir müssen als Bauindustrie Verantwortung für die Zukunft übernehmen“, hatte Haselsteiner einmal betont. Unter seiner Führung investierte die Strabag verstärkt in Innovation, Digitalisierung und Nachhaltigkeit.
Familientragödie und wirtschaftliche Herausforderungen
Haselsteiner hinterlässt seine Frau und drei Kinder. Die Nachricht trifft die Familie hart, insbesondere seinen Vater Hans Peter Haselsteiner, der die Strabag zu einem der größten Baukonzerne Europas aufgebaut hat. Die Strabag erzielte zuletzt einen Jahresumsatz von etwa 19 Milliarden Euro und beschäftigt rund 86.000 Mitarbeiter weltweit. Auch für die Strabag ist dies ein empfindlicher Verlust, zumal das Unternehmen mit Herausforderungen wie der gerichtlichen Auseinandersetzung über die Beteiligung des russischen Oligarchen Oleg Deripaska konfrontiert ist. Deripaskas Anteile, die etwa 24 Prozent des Unternehmens ausmachen, sind seit Längerem eingefroren und belasten die weitere Entwicklung.
Ein Verlust, der weit über die Strabag hinausgeht
Klemens Haselsteiners Pläne, die Strabag global auszubauen und nachhaltiger zu gestalten, hatten bereits erste Erfolge gezeigt. Zuletzt hatte der Konzern seine Expansion nach Australien vorangetrieben. Sein plötzlicher Tod hinterlässt eine große Lücke, nicht nur im Unternehmen, sondern auch in der österreichischen Wirtschaft. Zahlreiche Wegbegleiter würdigten ihn als Visionär und vorbildlichen Führungspersönlichkeit.
Konsequenzen für die Strabag und die Baubranche
Der plötzliche Verlust eines so jungen und ambitionierten Führungspersönlichkeit zeigt, wie schnell das Leben Wendungen nehmen kann. Die Strabag steht nun vor der Herausforderung, nicht nur die entstandene Lücke zu füllen, sondern auch die von Haselsteiner angestoßenen Projekte weiterzuführen.
Sein Tod sollte als Mahnung dienen, das Leben zu schätzen und jeden Tag bewusst zu gestalten – ein Gedanke, den viele der Hinterbliebenen und Kollegen betonen. Die Familie Haselsteiner hat in diesem schweren Moment das Mitgefühl und die Unterstützung einer ganzen Branche.
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