Das Ende einer Krise:
Noch vor wenigen Monaten stand Adidas am Abgrund. Steuerfahnder durchsuchten die Zentrale in Herzogenaurach, die Trennung von Kanye West schockte die Branche, und die deutsche Nationalmannschaft wechselte den Ausrüster. Doch die aktuellen Geschäftszahlen belehren alle Kritiker eines Besseren: Der Umsatz stieg um 12 Prozent auf 23,68 Milliarden Euro, und die Bruttomarge verbesserte sich auf 50,8 Prozent. Ein operativer Gewinn von 1,34 Milliarden Euro im Jahr 2024 stellt eine deutliche Steigerung gegenüber 268 Millionen Euro im Jahr 2023 dar. Diese Ergebnisse übertrafen die Prognosen des Unternehmens und spiegeln eine erfolgreiche Trendwende wider.
picture alliance/dpa | Daniel Karmann
Bjørn Gulden: Der Mann mit der ruhigen Hand:
Adidas-CEO Bjørn Gulden – einst Retter von Puma – hat erneut bewiesen, dass Strategie und Geduld über Hektik und Aktionismus siegen. Sein Fahrplan bis 2026 hat bereits erste Erfolge gezeigt. „Wir sind noch nicht am Ziel, aber auf einem guten Weg“, betont Gulden. Besonders erfolgreich: Der Abverkauf der Yeezy-Bestände – ein mutiger Schritt, der nicht nur Verluste minimierte, sondern Vertrauen bei Investoren schuf.
Rennen gegen die Konkurrenz:
Der Kampf um Marktanteile gegen Branchenprimus Nike bleibt hart. Während Nike zuletzt schwächelte, setzte Adidas auf bewährte Klassiker wie „Gazelle“ und „Samba“ und traf damit den Nerv der Kunden. Hinzu kommt der Einstieg als Ausrüster von Mercedes in der Formel 1 – ein Prestigeprojekt, das frischen Wind in die Marke bringt.
Wirtschaftlicher Kontext:
Die Sportartikelbranche ist im Umbruch. Nachhaltigkeit, Lieferkettenprobleme und geopolitische Unsicherheiten belasten die Hersteller. Adidas hat es verstanden, diese Herausforderungen in Chancen zu verwandeln.
Experten sehen die neue Strategie als wegweisend:
„Das Unternehmen hat eine Blaupause für die gesamte Branche geliefert“, heißt es aus Analystenkreisen.
Der Weg in die Zukunft:
Mit innovativen Produktlinien und strategischen Partnerschaften hat Adidas gezeigt, dass Krisen auch Wendepunkte sein können. Doch der Weg bleibt steinig. Ohne weitere Disziplin und Anpassungsfähigkeit wird der Abstand zu Nike kaum aufzuholen sein. Die kommenden Monate werden entscheidend sein, ob dieses „kleine Wunder“ ein langfristiger Erfolg wird.
Leave a comment