Der Münchner Chemiekonzern Wacker Chemie kämpft mit deutlichen Umsatzrückgängen. Insbesondere die Polysilikon-Sparte steht aufgrund des globalen Wettbewerbs stark unter Druck. Doch es gibt auch Lichtblicke im Geschäftsjahr 2024.
picture alliance / SZ Photo | Catherina Hess
Umsatz und Gewinn brechen deutlich ein
Die vorläufigen Zahlen des vergangenen Jahres zeigen ein schwieriges Geschäftsjahr für Wacker Chemie: Der Umsatz sank um elf Prozent auf 5,7 Milliarden Euro, während der Nettogewinn mit 265 Millionen Euro sogar um 20 Prozent zurückging. Damit bestätigt sich der Druck auf die deutsche Chemieindustrie, die sich zunehmend mit globalen Herausforderungen konfrontiert sieht.
Silikone als Hoffnungsträger
Ein Lichtblick im Unternehmensportfolio ist die größte Sparte, die Silikone. Trotz der allgemeinen Rückgänge konnte der Umsatz in diesem Bereich um zwei Prozent auf 2,8 Milliarden Euro gesteigert werden. Silikone finden breite Anwendung in der Automobilindustrie, im Baugewerbe sowie in der Kosmetikbranche und bleiben somit ein stabilisierender Faktor für Wacker Chemie.
Polysilikon-Sparte unter Druck
Im Gegensatz dazu belastet der Preiskampf in der Solarindustrie das Geschäft mit Polysilizium erheblich. Der Umsatz in dieser Sparte brach um 41 Prozent auf 950 Millionen Euro ein. Ursache sind Überkapazitäten bei chinesischen Herstellern, die den globalen Markt dominieren und die Preise drücken. Dennoch bleibt Polysilizium ein bedeutender Rohstoff, insbesondere für die Halbleiterindustrie.
Halbleiterindustrie als stabiler Markt
Trotz der Schwierigkeiten in der Polysilikon-Sparte konnte Wacker Chemie im Bereich der Halbleiterindustrie positive Entwicklungen verzeichnen. Nach Angaben des Unternehmens wird weltweit jeder zweite Computerchip aus Polysilizium gefertigt, das von Wacker hergestellt wird. Dies unterstreicht die strategische Bedeutung dieses Marktes für den Konzern.
Leave a comment