Marodes Wahrzeichen: Der Louvre in schlechtem Zustand
Frankreichs bekanntestes Museum, der Louvre in Paris, steht vor einer historischen Renovierung. Feuchte Wände, marode Technik und ein überforderter Eingangsbereich: Das weltberühmte Museum, das jährlich von Millionen besucht wird, ist in einem kritischen Zustand. Präsident Emmanuel Macron hat nun einen umfassenden Sanierungsplan vorgestellt, der das Museum modernisieren und zukunftssicher machen soll. Ein interner Brief der Louvre-Direktorin Laurence des Cars hatte zuvor auf schwerwiegende Probleme wie Wassereinbrüche, veraltete technische Anlagen und unzureichende Besucherbedingungen hingewiesen, die nicht nur das Besuchererlebnis, sondern auch die Erhaltung der Kunstwerke gefährden.
picture alliance / ASSOCIATED PRESS | Bertrand Guay
Neuer Glanz für die “Mona Lisa”
Das wohl bekannteste Gemälde der Welt, die “Mona Lisa” von Leonardo da Vinci, soll künftig in einem eigens dafür eingerichteten Saal präsentiert werden. Macron betonte, dass das Meisterwerk einen Rahmen erhalten müsse, der seiner einzigartigen Bedeutung gerecht werde. „Wir müssen die Mona Lisa endlich angemessen präsentieren,“ so der Präsident. Für den Zugang zu diesem neuen Saal ist ein separates Ticket vorgesehen, um den Besucherandrang besser zu steuern.
Neuer Eingang für Millionen Besucher
Der Eingang unter der berühmten Glaspyramide, der ursprünglich für vier Millionen Besucher pro Jahr konzipiert wurde, kann den heutigen Andrang nicht mehr bewältigen. Aktuell strömen jährlich neun Millionen Kunstliebhaber in den Louvre – Tendenz steigend. Ein neuer Zugang an der Ostfassade soll Abhilfe schaffen. Ende 2025 wird ein internationaler Architekturwettbewerb für die Neugestaltung ausgeschrieben, die Eröffnung ist für 2031 geplant. Langfristig wird mit bis zu zwölf Millionen Besuchern pro Jahr gerechnet.
Wer zahlt die Milliarden-Sanierung?
Die Gesamtkosten der Renovierung wurden nicht offiziell beziffert, dürften sich aber auf bis zu 800 Millionen Euro belaufen. Finanziert werden soll das Mammutprojekt durch Eigeneinnahmen des Museums, Sponsoring sowie eine Erhöhung der Eintrittspreise. Besonders Touristen aus Nicht-EU-Staaten müssen sich auf höhere Ticketpreise ab 2026 einstellen, um die Kosten mitzutragen.
Macron setzt auf kulturellen Wandel
Der Louvre ist nicht nur ein Museum, sondern ein Symbol der französischen Identität. Macron betonte, dass die Renovierung eine kulturelle Renaissance einleiten solle: „So wie Notre-Dame die französische Architektur und das Handwerk belebte, soll der Louvre neue Wege zur Kunst und Geschichte eröffnen.“ Die geplante Modernisierung wird nicht nur die Bausubstanz des Museums verbessern, sondern auch seine Position als eines der wichtigsten kulturellen Zentren der Welt sichern.
Leave a comment