In einer überraschenden Wende plant die Europäische Union (EU), die Importzölle auf US-amerikanische Fahrzeuge von derzeit 10 Prozent auf das US-Niveau von 2,5 Prozent zu senken. Dieses Angebot zielt darauf ab, einen drohenden Handelskrieg mit den USA unter Präsident Donald Trump abzuwenden.
picture alliance / CHROMORANGE | Christian Ohde
Strategischer Schachzug zur Deeskalation
Bernd Lange, Vorsitzender des Handelsausschusses des Europäischen Parlaments, betont: “Wir können versuchen, eine Vereinbarung zu treffen, bevor die Kosten und Zölle eskalieren.” Zusätzlich zur Senkung der Autozölle plant die EU, mehr Flüssigerdgas und militärische Ausrüstung aus den USA zu beziehen, um das Handelsungleichgewicht zu reduzieren.
Unterstützung aus der Automobilindustrie
Die europäische Automobilbranche begrüßt diesen Schritt. BMW-CEO Oliver Zipse hat vorgeschlagen, die EU-Zölle auf US-Fahrzeuge auf 2,5 Prozent zu senken, um Handelsbarrieren abzubauen und die globale Wettbewerbsfähigkeit zu stärken. Mercedes-Chef Ola Källenius plädiert für ein umfassendes Abkommen mit den USA, um einen Handelskrieg zu vermeiden.
Mögliche Gegenmaßnahmen bei Scheitern der Verhandlungen
Sollten die Gespräche scheitern, ist die EU bereit, mit dem Anti-Koerzitionsinstrument (AKI) zurückzuschlagen, das es ermöglicht, US-Technologie- und Finanzunternehmen ins Visier zu nehmen. “Manchmal ist es wichtig, eine Waffe auf den Tisch zu legen”, warnt Lange.
Ein Schritt mit globalen Auswirkungen
Die geplante Senkung der Zölle würde gemäß den Regeln der Welthandelsorganisation (WTO) auch für andere Länder wie China gelten. Allerdings hat die EU bereits Zölle von bis zu 35 Prozent auf chinesische Elektrofahrzeuge erhoben, um unfaire Subventionen auszugleichen.
Mit diesem mutigen Schritt signalisiert die EU ihre Bereitschaft, Handelskonflikte zu entschärfen und gleichzeitig ihre wirtschaftlichen Interessen zu verteidigen.
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