Dramatischer Gewinneinbruch
Der japanische Kosmetikriese Shiseido meldet einen drastischen Rückgang des Betriebsgewinns um 73% für das Geschäftsjahr bis Dezember. Der Gewinn sank von zuvor 28,13 Milliarden Yen auf lediglich 7,58 Milliarden Yen (ca. 49,9 Millionen US-Dollar).
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Schwächelnde Nachfrage in China
Besonders alarmierend ist die nachlassende Nachfrage in China, einem der wichtigsten Märkte für Shiseido. Bereits im November hatte das Unternehmen seine Gewinnerwartungen für die kommenden zwei Jahre nach unten korrigiert, nachdem die Verkäufe an chinesische Verbraucher zurückgingen. Der chinesische Markt, der lange als Wachstumsmotor für die Beauty-Branche galt, ist durch eine schwächere Konjunktur, veränderte Konsumgewohnheiten und einen verstärkten Fokus auf inländische Marken unter Druck geraten.
Aktienkurs im freien Fall
Die Reaktion der Investoren ließ nicht auf sich warten: Die Aktien von Shiseido stürzten auf ein Achtjahrestief, nachdem der vorgestellte Wachstumsplan zur Bewältigung der China-Krise auf wenig Begeisterung stieß. Analysten sehen den Rückgang als Zeichen für ein grundsätzliches Umdenken bei Investoren, die zunehmend skeptischer gegenüber japanischen Unternehmen mit hoher China-Abhängigkeit werden.
Strategische Neuausrichtung
Um den Herausforderungen zu begegnen, plant Shiseido umfassende Kostensenkungen, einschließlich Personal- und Produktionsausgaben, sowie eine Stärkung der Verkäufe in Japan und anderen asiatischen Märkten. Auch Investitionen in digitale Vertriebskanäle sollen forciert werden, um unabhängiger von stationären Läden in China zu werden. Präsident Kentaro Fujiwara betonte: „Der Zustand des chinesischen Marktes erlaubt keinen Optimismus. Wir werden daran arbeiten, unsere Marke neu aufzubauen.“
Globale Auswirkungen
Shiseido ist nicht allein: Auch andere Luxusmarken wie Richemont und Kering spüren die Auswirkungen der nachlassenden Nachfrage und des schwächeren Konsumentenvertrauens in China. Gleichzeitig setzt die chinesische Regierung verstärkt auf die Förderung lokaler Kosmetikhersteller, was den internationalen Marken zusätzlichen Wettbewerbsdruck beschert.
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