Der chinesische Online-Modegigant Shein steht vor erheblichen Herausforderungen bei seinem geplanten Börsengang in London. Investoren fordern eine drastische Reduzierung der Unternehmensbewertung auf etwa 30 Milliarden US-Dollar, um den Börsengang überhaupt zu ermöglichen. Ursprünglich wurde eine Bewertung von rund 50 Milliarden US-Dollar angestrebt, was bereits unter dem Fundraising-Wert von 66 Milliarden US-Dollar im Jahr 2023 lag.
Jugendliche tragen Einkaufstaschen von Shein in einer belebten Straße.
Investoren fordern drastische Bewertungsanpassung
Shein-Aktionäre drängen auf eine signifikante Senkung der Bewertung, um den Börsengang erfolgreich über die Bühne zu bringen. “Ohne eine deutliche Anpassung der Unternehmensbewertung wird es schwierig, das IPO durchzusetzen”, so ein Insider aus Finanzkreisen. Die Forderungen kommen inmitten wachsender wirtschaftlicher Unsicherheiten und regulatorischer Hürden, die Sheins Marktchancen zunehmend beeinflussen.
Politischer Gegenwind und Menschenrechtsbedenken
Neben den finanziellen Schwierigkeiten muss sich Shein auch mit politischen Hürden auseinandersetzen. Die britische Menschenrechtsorganisation Stop Uyghur Genocide droht mit rechtlichen Schritten gegen den Börsengang, da Vorwürfe über problematische Arbeitsbedingungen und Lieferkettenpraktiken laut werden. “Shein kann nicht einfach an die Börse gehen, solange Fragen über seine Produktionsstandards ungeklärt sind”, erklärte ein Sprecher der Organisation.
US-Handelspolitik als zusätzliches Risiko
Die Situation wird weiter verschärft durch neue Handelsbestimmungen in den USA. Präsident Donald Trump hat kürzlich die sogenannten “De-minimis”-Regelungen beendet, die bislang es Unternehmen wie Shein ermöglichten, zollfreie Kleinsendungen direkt an US-Kunden zu verschicken. Diese Änderung könnte das Geschäftsmodell des Fast-Fashion-Riesen erheblich beeinträchtigen.
Börsengang auf der Kippe
Angesichts dieser wirtschaftlichen, politischen und regulatorischen Herausforderungen ist Sheins Börsennotierung in London alles andere als sicher. Experten spekulieren, dass sich der Börsengang in die zweite Jahreshälfte 2025 verschieben könnte oder ganz abgesagt wird. “Die nächsten Wochen sind entscheidend. Wenn Shein keine Lösung findet, könnte das IPO platzen”, so ein Branchenanalyst.
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