Die europäische Industrie steht am Abgrund, und nun trifft es auch Luxemburg mit voller Wucht. Das ArcelorMittal-Werk in Bissen kämpft ums Überleben – die Schließung ist nicht mehr ausgeschlossen. In den kommenden Monaten wird sich entscheiden, ob der Traditionsstandort erhalten bleibt oder hunderte Arbeitsplätze verlorengehen.
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Ein Stahlarbeiter ist im ArcelorMittal-Dofasco-Stahlwerk in Hamilton zu sehen.
Regierung alarmiert – Gespräche laufen
Arbeitsminister Georges Mischo (CSV) bestätigt: „ArcelorMittal steht vor massiven Herausforderungen, insbesondere der Standort Bissen.“ In den nächsten Monaten sollen Tripartite-Gespräche zwischen Unternehmensleitung, Gewerkschaften und Regierung stattfinden, um eine Lösung zu finden. Die Lage ist ernst, aber noch gibt es Hoffnung.
Ursachen: Energiepreise, Billigimporte, Nachfrageeinbruch
ArcelorMittal selbst nennt gleich mehrere Gründe für die Krise:
- Billigimporte aus Asien überfluten den europäischen Markt und unterbieten die heimische Produktion.
- Explodierende Energiekosten setzen der Stahlproduktion in Europa massiv zu und verschärfen den Wettbewerbsnachteil gegenüber außereuropäischen Konkurrenten.
- Einbrechende Nachfrage in den Schlüsselindustrien Automobil, Verpackung und Maschinenbau verschlimmern die Situation.
Droht Luxemburg eine Deindustrialisierung?
Die Entwicklung in Bissen ist kein Einzelfall. Die gesamte europäische Stahlindustrie steht unter Druck. Standorte werden verlagert, Produktionskapazitäten heruntergefahren. Experten warnen vor einem Strukturbruch: Wenn die Schwerindustrie aus Europa verschwindet, ist sie kaum wiederzubringen.
Was jetzt passieren muss
Die Gespräche im Rahmen des Lux2025-Abkommens sind die letzte Hoffnung für Bissen. Doch ohne klare politische Entscheidungen – etwa gegen Billigimporte oder für eine stabilere Energieversorgung – droht ein weiteres Werk in Europa für immer zu verschwinden.
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