Neue Eigenkapitalvorschriften setzen Banken unter Druck
Die finalen Basel-III-Standards, gültig ab dem 1. Januar 2025, zwingen Schweizer Banken, bei Hypotheken deutlich mehr Reserven vorzuhalten – vor allem bei Krediten mit über 60 % Belehnung. Die Institute passen ihre Preismodelle massiv an, um den gestiegenen Refinanzierungskosten zu begegnen. Experten warnen, dass diese Maßnahmen vor allem Investoren von Renditeobjekten treffen, während solide Kreditnehmer noch von günstigeren Konditionen profitieren.
Hotel an der Aare in Thun, Kanton Bern, Schweiz
Preisknall und Finanzierungsfalle
Käufer und Eigentümer von Mehrfamilienhäusern müssen mit Preisnachlässen von bis zu 20 % rechnen, da sie künftig bis zu 50 % Eigenkapital selbst aufbringen müssen. Gleichzeitig stockt der Neubau, da strenge Auflagen viele Projekte unrentabel machen. Während erstklassig finanzierte Kredite noch relativ günstig bleiben, steigen die Zinszuschläge für andere deutlich an. Eine erwartete SNB-Zinsreduktion um 0,25 % entlastet nur marginal.
Markt im Umbruch
Aktuelle Analysen zeigen, dass sich der Schweizer Immobilienmarkt abgekühlt hat. Top-Lagen bleiben stabil, doch Renditeimmobilien verzeichnen einen deutlichen Wertverlust. Investoren berichten von einer sinkenden Performance bei Mietobjekten – ein klarer Hinweis auf veränderte Marktbedingungen. Unternehmen wie PSP Swiss Property steigern zwar ihre Gewinne, doch der allgemeine Druck auf den Markt ist spürbar.
Dringender Handlungsbedarf
Die neuen Regeln zwingen Banken, ihre Gewinnspannen wieder auf das alte Niveau zu bringen, was zu einer restriktiveren Kreditvergabe führt. Alternative Finanzierungsmodelle wie Crowd-Lending rücken dadurch in den Fokus. Immobilienbesitzer sollten jetzt ihre Finanzen prüfen und frühzeitig Gespräche mit ihrer Bank führen, um Refinanzierungsstrategien anzupassen. Politische Maßnahmen sind zudem nötig, um den Zugang zu Wohneigentum auch in Zukunft zu sichern.
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