Die Krise in Deutschland eskaliert: Immer mehr Unternehmen stehen vor der Pleite, Rechnungen werden verspätet oder gar nicht mehr bezahlt, und die Wirtschaft versinkt in einem Strudel aus Forderungsausfällen. Kreditgeber und Lieferanten schlagen Alarm, denn die finanziellen Risiken sind so hoch wie seit einem Jahrzehnt nicht mehr.
picture alliance / Panther Media | Andriy Popov
Forderungsausfälle explodieren – Unternehmen geraten ins Wanken
2024 verzeichnete Deutschland einen drastischen Anstieg der Unternehmensinsolvenzen um 25 Prozent. Die Folge: Lieferanten und Kreditgeber sitzen auf unbezahlten Rechnungen. Im zweiten Halbjahr 2024 betrug der durchschnittliche Wert verspätet bezahlter Rechnungen bereits 22.239 Euro pro Kreditnehmer – Tendenz steigend! Besonders hart trifft es die Industrie, in der viele Firmen ihre Zahlungsziele verkürzen oder nur noch gegen Vorkasse liefern.
Chemiebranche besonders betroffen
In kaum einer Branche sind die finanziellen Risiken so hoch wie in der Chemieindustrie. Hier beläuft sich der durchschnittliche Wert verspätet bezahlter Rechnungen auf 3.878 Euro pro Vorgang – ein alarmierendes Signal. Im Baugewerbe liegt dieser Wert zwar niedriger, doch auch hier ist eine deutliche Verschärfung der Zahlungsausfälle zu beobachten.
Strengere Kreditvergabe als Rettungsanker?
Lieferanten ziehen Konsequenzen: Zahlungsfristen wurden auf durchschnittlich 31 Tage reduziert, und immer mehr Unternehmen prüfen die Bonität neuer Kunden noch intensiver. Die Überfälligkeit von Rechnungen im B2B-Geschäft liegt mittlerweile bei 8,41 Tagen – ein klares Zeichen für ein strikteres Forderungsmanagement.
Deutschland auf dem Weg zur Kreditklemme?
Wenn Unternehmen ihre Rechnungen nicht mehr fristgerecht zahlen können, geraten nicht nur die betroffenen Betriebe in Schwierigkeiten – es droht eine Kettenreaktion. Banken und Investoren könnten sich weiter zurückziehen, Kredite verteuern oder gar nicht mehr vergeben.
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