Ecuador hat nach monatelangen Verhandlungen ein neues Handelsabkommen mit Kanada abgeschlossen. Präsident Daniel Noboa präsentierte die Einigung als wirtschaftlichen Meilenstein, doch Kritiker warnen vor den langfristigen Folgen für die heimische Industrie.
picture alliance/AP Photo | Stephan Savoia
Hoffnung auf Wachstum – Doch zu welchem Preis?
Das Abkommen soll vor allem Ecuadors Exportsektoren wie Blumen, Thunfischkonserven, Textilien und Autoteile ankurbeln. Laut Regierung verspricht das Abkommen Arbeitsplätze und Wachstum, doch ob sich die Hoffnungen erfüllen, bleibt abzuwarten. „Dies ist ein wichtiger Schritt, um Ecuador global wettbewerbsfähiger zu machen“, betonte Noboa in einer offiziellen Mitteilung.
Politisches Kalkül hinter der Einigung?
Der Zeitpunkt des Abschlusses könnte kein Zufall sein: Am 9. Februar steht in Ecuador die erste Runde der Präsidentschaftswahl an, bei der Noboa um eine zweite Amtszeit kämpft. Das Abkommen könnte ihm Rückenwind verschaffen, während Kritiker monieren, dass keine öffentliche Debatte über die konkreten Auswirkungen stattfand.
Kanada setzt auf Umwelt- und Sozialstandards
Das Abkommen enthält auch Regelungen zu Umwelt- und Arbeitsstandards, eine Bedingung, die von kanadischer Seite als essenziell angesehen wurde. Ob diese Standards tatsächlich eingehalten werden oder nur auf dem Papier existieren, bleibt abzuwarten.
Was bedeutet das für die Wirtschaft?
Ecuador hofft auf eine Belebung der heimischen Wirtschaft durch erleichterten Zugang zum kanadischen Markt. Gleichzeitig könnte die verstärkte Exportorientierung lokale Produzenten unter Druck setzen. „Wir riskieren, uns in noch größere Abhängigkeiten zu begeben“, warnt ein örtlicher Wirtschaftsexperte.
Ein Abkommen mit Folgen
Ob das Handelsabkommen langfristig ein Erfolg wird oder sich als riskantes Experiment entpuppt, wird sich erst in den kommenden Jahren zeigen
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